So verwöhnen Sie Ihre Kaninchen
Von Hedwig Derka
Die langohrigen Einzelgänger, die langbeinig über den Acker hoppeln und harte Rinde fressen, sind Feldhasen. Die Gedrungenen, die im Familienverband durchs Buschwerk wuseln und Halme mümmeln, sind Wildkaninchen. Die flauschigen Fellknäuel, die daheim die Ruhe genießen, sind gezähmte Wildkaninchen. Bei den Haustieren sind derzeit etwa 90 Rassen in 370 Farbenschlägen anerkannt – vom Deutschen Riesen mit zehn Kilo bis zum 800 Gramm leichten Zwergkaninchen.
Am 24. September haben alle Hasenartigen ihren großen Tag. Der "International Rabbit Day" ist ein guter Anlass, die Lieblinge speziell zu verhätscheln. KURIER-Tiercoach Katharina Reitl gibt Tipps.
Gesellschaft
"Prinzipiell sind Hauskaninchen Gruppentiere. Nicht alle harmonieren. Einzelhaltung ist aber verboten", sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Gesellschaft steht den mitunter scheuen Kaninchen per Gesetz rund ums Jahr zu. Wie sehr die Tiere den Kontakt mit Menschen suchen, ist höchst individuell. "Um seinen Vierbeiner richtig zu verwöhnen, muss man sich seine Vorlieben anschauen", betont Reitl.
Fellpflege
Die meisten Kaninchen lassen sich gerne bürsten. Eine hingebungsvolle Fellpflege fällt dann unter Verwöhn-Programm. Genauso wie ausgiebiges Streicheln. Manche Kuschler mögen auch Massagen. Vorsichtige Akupressur an den sensiblen Löffeln sorgt für Wohlbefinden.
Auslauf
Kaum ein Kaninchen schätzt es, herumgetragen zu werden. "Die besonders neugierigen können aber zum Beispiel an einer Hundeleine spazieren geführt werden", sagt die Expertin. Auch gesicherte Ausflüge in den Garten sind willkommen. Sie bringen am Festtag Auslauf mit Abwechslung.
Leckereien
Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Kaninchen stürzen sich auf alles, was süßlich ist. Obst schmeckt. "Es kann zum Beispiel eine Himbeere sein", sagt Reitl. Kulinarisches Verwöhnen muss stets maßvoll sein. Die Früchte dürfen keinesfalls nass vom Abwaschen sein oder gar verschimmelt. Frische Kräuter und Brombeerblätter kommen immer gut an. Ein kleiner Tannenzweig ohne Harz oder ein ungespritzter Obstbaumzweig fällt ebenfalls unter Festtagsschmaus. "Das ist natürlich, gesund und kostengünstig", sagt der KURIER-Tiercoach: "Am Internationalen Hasentag kann es aber auch einmal ein Joghurtdrops aus dem Zoofachhandel sein."
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