Saurier-Spuren in Kärnten
Von Martin Burger
Zwischen Hochstauden und glitschigen Felsen suchen Sebastian Voigt und Lorenzo Marchetti auf dem Laaser Berg (Gailtaler Alpen, Kärnten) nach den Spuren der ältesten Landwirbeltiere auf österreichischem Boden. Sie sind Saurierfährtenleser und 2013 war ihr Jahr. Im vergangenen August fanden die beiden die fossilen Spuren zweier Saurierklassen, Seymouria und Diapsiden, die Funde sind neu für Österreich. Die Ergebnisse sind noch nicht publiziert.
Demnach handelt es sich um Saurier, die mit 0,5 m Länge gleich groß waren. Semouyria sind reptilienähnliche Amphibien, sehr plump, sie ähnelten kleinen Krokodilen. Über den Körperbau weiß man Bescheid, weil im Thüringer Wald in Deutschland ein ganzes Skelett gefunden wurde. Diapsiden sind frühe Reptilien mit schlankem Körperbau und langem Schwanz, sie ähnelten großen Eidechsen. Die größten Abdrücke erreichten eine Länge von 5 cm. Die Kärntner Urechsen waren Pflanzenfresser, ganz in der Nähe wurden die versteinerten Überreste von Cordaites gefunden, das sind ausgestorbene baumförmige Samenpflanzen, ähnlich den heutigen Koniferen.
Der Traum jedes Saurierjägers ging für das Team um Kenneth Lacovara von der Drexel Universität in Philadelphia (USA) in Erfüllung. In Argentinien entdeckten sie ein Riesensaurier-Skelett aus der Gruppe der Titanosaurier, "Dreadnoughtus schrani", war 26 m lang und 60 t schwer, berichtet das Team in den Nature Scientific Reports.