Parodien: Wer macht hier den Trump?
"Guten Abend, Amerika! Ich werde so gut sein, ich werde so besonnen, so präsidentschaftswürdig sein, dass alle, die heute Abend zusehen, sich in die Hosen machen werden!" Mit diese Worten wurden die Zuseher von Saturday Night Live am ersten Oktoberwochenende nach der Sommerpause der NBC-Sendung von dem US-Schauspieler Alec Baldwin in der Rolle des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump begrüßt.
Gemeinsam mit der Komikerin Kate McKinnon als Hillary Clinton lieferten sie eine Comedy-Version des ersten Fernsehduells der Präsidentschaftskandidaten. Mit blonder Haarpracht, orangener Gesichtsfarbe und gespitztem Mund schloss sich Baldwin mit seinem Auftritt der immer größer werdenden Reihe der Trump-Imitatoren an.
Wenig Spielraum für Parodie
Der Unterschied, was nun eine Parodie und was eine Charakterisierung des Republikaners sein soll, ist dabei nicht immer klar erkennbar. Das liegt daran, dass sich Trump selbst permanent als Kunstfigur inszeniert, die auf die Zuseher nicht selten ohnehin schon belustigend wirkt. Spielraum für eine Parodie, also eine gesteigerte Überzeichnung des Originals, bleibt Comedians bei Trump daher nur wenig. In einem Artikel in der Sueddeutschen Zeitung wird erörtert, dass das letztendlich sogar dazu führe, dass Trump von den Parodien profitiere.
Nicht Trump sei großartig für die US-Comedy, sondern die US-Comedy großartig für Trump. In diesem Zusammenhang zitiert wird der Comedy-Autor und Radiomoderator Peter Segal, der die Schwierigkeit, Trump zu parodieren, wie folgt erklärt: "Man kann sich nichts ausdenken, das er nicht selbst getan oder gesagt hätte.
Doch egal, ob Imitierung, Charakterisierung oder Parodie: Unbestreitbar ist, dass die Nachahmungen von Trump unterhaltsam sind. Wie ein Versuch von Tim Kaine, andidat für das Amt des Vizepräsidenten, am Parteitag der Demokranten beweist, sollte das aber den Profis überlassen werden: