Physik-Nobelpreis für drei Leuchtdiodenforscher
Von Martin Burger
Der Nobelpreis für Physik 2014 geht an die japanischen Forscher Isamu Akasaki und Hiroshi Amano sowie den japanischstämmigen US-Forscher Shuji Nakamura. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Dienstag in Stockholm bekannt. Sie werden für die „Entwicklung von effizienten blauleuchtenden Dioden ausgezeichnet, die helle, energiesparende weiße Lichtquellen ermöglicht haben“. Die Auszeichnung ist heuer mit acht Millionen schwedischen Kronen (870.000 Euro) dotiert.
Nakamura, der 1954 in Japan geboren wurde und dort studierte, forscht an der Universität von Kalifornien (Santa Barbara). Nach Angaben der Akademie hat er die US-Staatsbürgerschaft.
Nach den Worten von Olle Inganäs vom Nobel-Komitee lassen sich LEDs auf viele Arten einsetzen. „Diese Nutzung würde Alfred Nobel sehr glücklich machen. Wir sehen die Auswirkungen dieser Erfindung, wir sehen sie auf der Straße, überall.“
Anne L'Huillier, ebenfalls vom Nobel-Komitee für Physik ergänzte: „Das hier ist wirklich ein Preis für eine Erfindung. Und bei diesen Preisen legen wir sehr viel Wert auf die Nützlichkeit der Erfindung.“
Im Vorjahr ging die Auszeichnung an den belgischen Physiker Francois Englert und seinen britischen Kollegen Peter Higgs für die „Entdeckung eines Mechanismus, der zum Verständnis beiträgt, woher subatomare Teilchen ihre Masse bekommen“. Durch die Entdeckung des „Higgs-Teilchens“ im Jahr 2012 am europäischen Kernforschungszentrum CERN in Genf waren ihre Vorhersagen weitgehend bestätigt worden.
Der Physik-Nobelpreis wird seit 1901 vergeben. Die erste Auszeichnung erhielt der deutsche Physiker Wilhelm Conrad Röntgen für die Entdeckung der „X-Strahlen“, der später nach ihm benannten Röntgenstrahlen. Die Preisträger der vergangenen zehn Jahre waren:
2013: Der Belgier François Englert und der Brite Peter Higgs für die Vorhersage des Higgs-Teilchens.
2012: Serge Haroche aus Frankreich und David Wineland aus den USA für Fallen, mit denen sich geladene Teilchen (Ionen) und Licht (Photonen) einfangen lassen. Sie schufen damit Grundlagen für genauere Uhren und grundsätzlich neue Computer.
2011: Saul Perlmutter, Adam G. Riess (beide USA) und Brian P. Schmidt (USA und Australien) für die Beobachtung, dass sich das All derzeit immer schneller ausdehnt.
2010: Der Niederländer Andre Geim und der britisch-russische Physiker Konstantin Novoselov für ihre Arbeiten zu Graphen. Das einlagige Gitter aus Kohlenstoffatomen leitet hervorragend Hitze und Strom.
2009: Charles Kao (China), Willard Boyle und George Smith (beide USA) für die schnelle Datenübertragung durch Glasfasern sowie für den lichtempfindlichen CCD-Chip.
2008: Yoichiro Nambu (USA), Makoto Kobayashi (Japan) und Toshihide Maskawa (Japan) für die Entdeckung und Erklärung sogenannter Symmetriebrechungen in der Teilchenphysik, die das Verständnis der Natur entscheidend verbessert haben.
2007: Peter Grünberg (Deutschland) und Albert Fert (Frankreich) für die Entdeckung des „Riesenmagnetowiderstands“, durch den sich die Speicherkapazität von Computer-Festplatten drastisch erhöhen ließ.
2006: John C. Mather und George F. Smoot (beide USA) für die Entdeckung der Saat der Galaxien in der kosmischen Hintergrundstrahlung, dem „Echo des Urknalls“.
2005: Roy J. Glauber (USA) für Grundlagen der Quantenoptik sowie John L. Hall (USA) und Theodor W. Hänsch (Deutschland) für die Entwicklung einer laserbasierten Präzisionsmesstechnik für Lichtfrequenzen.
2004: David J. Gross, H. David Politzer und Frank Wilczek (alle USA) für Erkenntnisse zur Kraft zwischen den kleinsten Materieteilchen im Atomkern, den Quarks.