Leben/Gesellschaft

Neue NGO will "Greenpeace für Bildung" werden

Den Kindern eine Stimme geben. Das ist das Ziel, der neuen Bildungs-NGO "JedesK’ND". Sprecher Daniel Landau erklärt, warum es diese NGO, eine Art "Greenpeace für Bildung" braucht: "Es reicht. Jedes Jahr verlassen 10.000 Jugendliche die Schule, ohne sinnerfassend lesen zu können und ohne die Grundrechnungsarten zu beherrschen."

Die Politik schaffe es nicht, das Problem in den Griff zu bekommen. Deshalb müsse die Zivilgesellschaft aktiv werden, sagt Sybille Hamann, Journalistin und Vorstandsmitglied. Auch ORF-Moderatorin Barbara Stöckl unterstützt die NGO, weil sie sich als Bürgerin in der Pflicht sieht, ihre Stimme zu erheben: "Ich selbst bin völlig unverdächtig, aus eigennützigen Gründen zu handeln. Ich habe weder Kinder in der Schule noch hatte ich eine unglückliche Schulzeit." Auf die Frage, warum es eine neue Art der Schule braucht, wenn sie doch eine gute Schulzeit hatte, antwortet sie: "Was früher gut war, muss heute nicht mehr gut sein. In meiner Kindheit benutzte jeder z.B. ein Vierteltelefon. Das war früher in Ordnung. Heute ist das einfach nicht mehr up to date. Das Gleiche gilt für die Schule."

Gesetzte Ziele

Die Forderungen der NGO – die übrigens auf Einzelspender angewiesen ist, um ihre Unabhängigkeit zu wahren – im Detail: Jedes Kind hat das Recht, dass seine Talente und nicht nur die Defizite wahrgenommen werden. Jedes Kind muss auf die Bildungsreise mitgenommen werden, so dass es Grundlegendes beherrscht. Mehr noch: Die Initiatoren können sich sogar vorstellen, dass es einklagbares Recht wird, dass Schüler am Ende des 9. Schuljahres lesen, schreiben und rechnen können. Falls nicht, haben sie einen Anspruch auf weitere Schuljahre. Zudem müsse der Kindergarten aufgewertet werden.

Zwei Maßnahmen führten zum Ziel: Es muss ein Kassasturz gemacht werden: "Das Geld muss beim Kind ankommen." Und es braucht eine "radikale Individualisierung des Unterrichts".