Leben/Gesellschaft

Nach Sonnensturm: weitere Funkstörungen erwartet

Das Observatorium Kanzelhöhe der Karl-Franzens-Universität Graz hat am 22. Oktober 2014, um 16 Uhr, einen der stärksten solaren Strahlungsausbrüche der letzten zehn Jahre registriert. In der Folge waren Funkstörungen – etwa Radio-Ausfälle – bemerkbar. Bis morgen, Freitag, sind weitere Störungen zu erwarten. „Wir haben gestern bereits erste Warnmeldungen veröffentlicht“, sagt Astrid Veronig, Leiterin des Observatoriums. „Im Laufe der nächsten Woche rechnen wir weiterhin mit turbulentem Weltraumwetter. Verantwortlich dafür ist eine derzeit sehr aktive Gruppe von Sonnenflecken.“ Die Quelle des gestrigen Strahlungsausbruches war ein riesiger Sonnenfleck – eine dunkle und kühle Region auf der Sonne, die von starken Magnetfeldern dominiert wird. In diesen Magnetfeldern steckt die Energie, die in Sonneneruptionen freigesetzt wird. Die WissenschafterInnen der Uni Graz analysieren derzeit die außergewöhnlichen Vorgänge im All im Detail.

Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz ist das österreichische Warnzentrum für Weltraumwetter und die zentrale Beobachtungsstation für Strahlungsausbrüche von der Sonne. Warnmeldungen basieren auf der automatischen Echtzeit-Erkennung von Strahlungsausbrüchen und werden täglich auf der europäischen Weltraumwetterseite der ESA publiziert: http://swe.ssa.esa.int/web/guest/kso-federated Das Observatorium Kanzelhöhe informiert auch laufend zum aktuellen Stand des Weltraumwetters und zur Sonnenaktivität unterhttp://weltraumwetter.at