Leben/Gesellschaft

Mobbing: Berührendes Video geht um die Welt

Am Freitag hatte Kimberly Jones ihren Sohn Keaton wieder einmal von der Schule abgeholt. Wie schon so oft wollte er nicht in der Kantine zu Mittag essen, schreibt die US-Amerikanerin auf Facebook - warum, erklärt der Elfjährige unter Tränen in einem herzzerreißenden Video. Seine Mutter hatte ihn mit seiner Erlaubnis im Auto mit dem Smartphone gefilmt und den 75 Sekunden langen Clip danach auf ihrer Facebook-Seite veröffentlicht, um aufzuzeigen, was Mobbing anrichten kann.

Seine Mitschüler hätten ihm gesagt, er habe keine Freunde, Milch über ihn geschüttet, ihn als hässlich bezeichnet und sich über seine Nase lustig gemacht. "Warum machen sie das?", fragt der verzweifelte Keaton seine Mutter, "warum haben sie Spaß daran, zu unschuldigen Menschen gemein zu sein? Das ist nicht ok. Es ist nicht ok! Menschen, die anders sind, sollten dafür nicht kritisiert werden. Es ist nicht ihre Schuld." Und er rät: "Wenn man sich über dich lustig macht, lass es nicht an dich ran. Es wird wahrscheinlich eines Tages besser werden."

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Seine Mutter schrieb darunter: "Wir alle wissen wie es sich anfühlt wenn man dazugehören möchte, aber nur ein paar wenige wissen, wie es sich anfühlt, wenn man nirgends dazugehört."

Innerhalb von 24 Stunden wurde das Video zehn Millionen Mal angeklickt, mittlerweile 22 Millionen Mal. Und nicht nur das - halb Hollywood solidarisierte sich nach dem Posting der Mutter mit dem Buben aus Tennessee. Schauspieler Mark Ruffalo schrieb auf Twitter: "Kleiner Freund, ich wurde als Kind auch gemobbt. Du hast recht, es wird besser! Du bist mein persönlicher Superheld." Chris Evans lud Keaton und seine Mutter sogar zur Premiere des neuen "Avengers"-Films im kommenden Jahr ein. Millie Bobby Brown, Star aus der Hitserie "Stranger Things", postete: "Warum machen Menschen das? Ich finde dich sooo cool, Keaton. Ich wäre gerne dein Freund." Auch Patricia Arquette, Idina Menzel, Eva Longoria und Rapper Snoop Dogg stärkten dem Schüler via Social Media den Rücken.

In einem zweiten Video bedankte sich Kimberly Jones für die Unterstützung: "Ich bin beeindruckt von der Stimme, die meinem Sohn gegeben wurde."