Leben/Gesellschaft

Mehr Natur ins Büro

Die Menge macht’s. Ein einsamer kleiner Kaktus auf dem Schreibtisch im Büro kann durchaus Freude bereiten. Obwohl es zu bedenken gilt, dass vom Stachelpanzer dieses Zimmerschmucks auf das Naturell seines Besitzers geschlossen werden könnte. Dem allgemeinen Wohlbefinden, vor allem aber dem Raumklima, wird aber auch ein anmutigeres Gewächs noch lange nicht auf die Sprünge helfen. Denn für eine spürbare Wirkung werden möglichst viele und große Blattflächen benötigt. Sind mindestens zehn Prozent der Grundfläche eines Raumes mit gesundem – nicht, wie eher üblich – dahinvegetierendem Grün besetzt, wird dessen Klimaleistung bereits wohltuend spürbar. Und Skeptikern zum Trotz auch messbar.

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Frag doch den Inder. Der Geschäftsmann Kamal Meattle lässt in einem seiner Bürogebäude in New Delhi 1200 Pflanzen für sich arbeiten. Um im Innenraum frische Luft „wachsen zu lassen“, empfiehlt er speziell die Areca Palme. Schon vier schulterhohe Pflanzen dieser Art sollen die Tagesration an Sauerstoff für eine Person produzieren können. Die Investition des Geschäftsmannes in eine großflächige Innenraumbegrünung soll sich gelohnt haben, indem die Krankenstände der Mitarbeiter zurückgingen. Eine Erfahrung, die auch der deutsche Automobilkonzern BMW in seinen Münchner Büros bestätigen und mit Messdaten untermauern lassen konnte.

Gegen Dicke Luft. Aktuelle Büro-Luftmessungen der Plattform „Meine Raumluft“ in Österreich identifizieren schlechte Luft als Konzentrationskiller und Krankmacher, verschärft während der Heizperiode. Der -Gehalt der Raumluft liegt bei 24 Prozent der Büros über dem empfohlenen Wert, punktuell sogar erheblich höher. Die empfohlene Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent wird bei 72 Prozent der Büros unterschritten. Grünpflanzen können helfen, das Raumklima zu verbessern und sogar dicke Luft zu entgiften. Erwiesen ist ihre Wirksamkeit beim Abbau des Schadstoffcocktail von VOCs, chemischen Verbindungen, die von Möbeln, Lacken, Teppichen, Büroartikeln oder Putzmitteln abgegeben werden.

Gutes Betriebsklima. Auch die Auswirkung von Pflanzen und Naturmaterialien, beispielsweise von unversiegeltem Holz, auf Befindlichkeit, Energie und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter ist messbar.Das Wohlfühlbüro, in dem der Antistress-Faktor Pflanze eine zentrale Rolle spielt, ist in Deutschland, den Benelux-Staaten und in Skandinavien schon häufiger anzutreffen als bei uns. Eine Hürde sind die nicht unerheblichen Kosten, geht es dochnicht nur um die Installation der Pflanzen, sondern auch um die kontinuierliche professionelle Pflege. Denn schlappe Pflanzen dienen weder dem Mikroklima im Büro, noch eignen sie sich als grüne Visitenkarte des Unternehmens.

Frag doch den Inder. Der Geschäftsmann Kamal Meattle lässt in einem seiner Bürogebäude in New Delhi 1200 Pflanzen für sich arbeiten. Um im Innenraum frische Luft „wachsen zu lassen“, empfiehlt er speziell die Areca Palme. Schon vier schulterhohe Pflanzen dieser Art sollen die Tagesration an Sauerstoff für eine Person produzieren können. Die Investition des Geschäftsmannes in eine großflächige Innenraumbegrünung soll sich gelohnt haben, indem die Krankenstände der Mitarbeiter zurückgingen. Eine Erfahrung, die auch der deutsche Automobilkonzern BMW in seinen Münchner Büros bestätigen und mit Messdaten untermauern lassen konnte. Gegen Dicke Luft. Aktuelle Büro-Luftmessungen der Plattform „Meine Raumluft“ in Österreich identifizieren schlechte Luft als Konzentrationskiller und Krankmacher, verschärft während der Heizperiode. Der -Gehalt der Raumluft liegt bei 24 Prozent der Büros über dem empfohlenen Wert, punktuell sogar erheblich höher. Die empfohlene Luftfeuchtigkeit von 40 bis 60 Prozent wird bei 72 Prozent der Büros unterschritten. Grünpflanzen können helfen, das Raumklima zu verbessern und sogar dicke Luft zu entgiften. Erwiesen ist ihre Wirksamkeit beim Abbau des Schadstoffcocktail von VOCs, chemischen Verbindungen, die von Möbeln, Lacken, Teppichen, Büroartikeln oder Putzmitteln abgegeben werden. Gutes Betriebsklima.Auch die Auswirkung von Pflanzen und Naturmaterialien, beispielsweise von unversiegeltem Holz, auf Befindlichkeit, Energie und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter ist messbar. Das Wohlfühlbüro, in dem der Antistress-Faktor Pflanze eine zentrale Rolle spielt, ist in Deutschland, den Benelux-Staaten und in Skandinavien schon häufiger anzutreffen als bei uns. Eine Hürde sind die nicht unerheblichen Kosten, geht es doch nicht nur um die Installation der Pflanzen, sondern auch um die kontinuierliche professionelle Pflege. Denn schlappe Pflanzen dienen weder dem Mikroklima im Büro, noch eignen sie sich als grüne Visitenkarte des Unternehmens. Ingrid Greisenegger
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In der Siemens City in Wien wurde ein Wald in den Innenraum geholt. 30 Bäume, zwischen sechs und neun Meter hoch, bringen ein Stück Natur in den Kommunikationsbereich. Weil die Bäume mobil sein sollten, um mit ihnen je nach Bedarf unterschiedliche Raumeinteilungen treffen zu können, wurden die Becken, in denen sie stehen, auf Rollen montiert. Das wiederum bedingt, dass manuell, also arbeitsaufwendig, bewässert und gedüngt werden muss.

Für die Waldsituation unter Indoor-Verhältnissen und in Pflanzgefäßen, hat sich speziell die Schwarze Olive, Bucida Buceras, bewährt. Die aus der Karibik stammende Baumart kommt mit den gleichmäßigen Klimabedingungen eines Innenraums gut zurecht und zeichnet sich dadurch aus, dass sie keine Vegetationsruhe kennt, also immer grünt.

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Drehscheibe für derart Extravagantes ist Holland und schon allein der Transport des sensiblen, sperrigen Guts gilt als Herausforderung. Das schlägt sich dann auch im Preis nieder, er beträgt zwischen 3000 und 15.000 Euro pro Baum. „Es ist ein sinnvoller Luxus“, betont man bei „Citygreen“, dem größten Spezialisten für Bürobegrünungen, „in Österreich wächst das Geschäft langsam, aber stetig.“

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Dem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein am Arbeitsplatz kommt die neue Wachstumsbranche der „Wandgärtner“ mit immer neuen Produkten entgegen. Um das Mikroklima in Räumen zu verbessern, setzt der österreichische Kleinbetrieb „GreenWallTec“ Moospolster nicht nur erfolgreich, sondern mit 400 Euro pro m² auch vergleichsweise sehr preiswert ein. Das ausgewachsene, lebende Islandmoos, aus Skandinavien importiert und auf Holz-oder Naturkorkplatten festgeklebt, wächst im Innenraum sogar noch weiter. Im Idealfall über Jahrzehnte.

Mit Moosplatten werden Schlafzimmer- und Wohnraumwände „tapeziert“, vor allem aber kommen sie in Büros zum Einsatz: montiert auf Raumteilern oder wie Bilder an der Wand.

Moos reduziert den Feinstaub im Umfeld um bis zu 75 Prozent, weil es ihn wie ein Mikrofasertuch annimmt. Es reduziert den -Gehalt der Raumluft und bewährt sich als Schallschlucker. Dabei ist das Naturmaterial auch noch pflegeleicht: es benötigt kein Zusatzlicht, versorgt sich selbst mit Nährstoffen und Wasser aus der Raumluft und reguliert dabei zugleich die Luftfeuchtigkeit, indem es Wasser aufnimmt oder abgibt. Es genügt gelegentliches Besprühen.