Leben/Gesellschaft

Li-Fi: Datenübertragung per Glühbirne

Der deutsche Physiker Harald Haas könnte eine Lösung für den weltweiten Engpass an Funkfrequenzen gefunden haben. Der Forscher hat an der britischen Universität von Edinburgh die sogenannte "Visible Light Communication" (VLC) entwickelt. Bei dieser mittlerweile patentierten Technologie wird ein Mikrochip an einer herkömmlichen LED-Glühbirne befestigt, der diese in einer für das menschliche Auge nicht erkennbaren Geschwindigkeit "blinkt", laut Haas mehrere Millionen Mal pro Sekunde. Dabei werden, ähnlich wie im Morsealphabet, Nachrichten übertragen - im Falle der Li-Fi-Technologie Datenpakete.

Größere Bandbreite
Laut Haas sei damit theoretisch eine Bandbreite von bis zu einem Gigabit pro Sekunde möglich. Das Besondere an der Technologie: Es ist mit nahezu jeder modernen Glühbirne umsetzbar und benötigt lediglich einen Mikrochip zur Steuerung. So könnten nach den Vorstellung von Haas die derzeitigen Funknetzwerke deutlich entlastet werden. "Das nutzbare Licht-Spektrum ist 10.000mal größer als das der Radiowellen.", sagt Haas gegenüber CNN.

Sichtkontakt erforderlich
Doch die Technik hat auch ihre Tücken. So sei eine Datenübertragung ohne Sichtkontakt zur Lichtquelle klarerweise nicht möglich und auch ein möglicher Rückkanal fehlt derzeit noch. Haas zufolge werden dafür auch in der Zukunft nach wie vor Radiowellen benötigt. Dennoch gibt es bereits jetzt zahlreiche Anwendungsgebiete, die der Li-Fi-Technologie zum Durchbruch verhelfen könnten. So zum Beispiel die Datenübertragung in Flugzeugen oder Personen, die unter der Wasseroberfläche arbeiten müssen und so mit herkömmlichen WLAN nur wenig anfangen können. Auch in der Car to Car-Kommunikation ergeben sich laut Haas zahlreiche Anwendungsgebiete wie die Abstandsmessung.