Wenn die Seniorkatze fürchterlich schreit
Von Hedwig Derka
Warum schreit die Katze? Wieso bellt der Hund? KURIER-Tiercoach Katharina Reitl hat Antworten auf Leserfragen:
Wir haben einen lieben alten Kater. Seit etwa einen halben Jahr weckt er uns mit lautem Geschrei auf, nach dem Frühstück geht er in den Keller und schreit fürchterlich. Wenn er im Garten ist, und die Tür ist zu, schreit er auch immens laut. Es gibt bei uns zu Hause keine Änderungen. Haben Sie einen Tipp?
Es kommen mehrere Ursachen in Frage, wenn ältere Katzen ihr Verhalten ändern. Es kann eine Schilddrüsenerkrankung vorliegen, ein Nieren- oder Leberleiden oder Diabetes. Das lässt sich mittels Blutuntersuchung diagnostizieren. Weiters können Herzerkrankungen zu einer Minderdurchblutung des Gehirns führen. Viele dieser Erkrankungen lassen sich sehr gut behandeln. Zu guter letzt kann eine Computertomografie bzw. Magnetresonanztomografie raumfordernde Prozesse im Gehirn zeigen. Leider ist die Ursache nicht immer erklärbar. Altersveränderungen – wie z.B. Demenz beim Menschen – lassen sich auch bei Haustieren nur schwer bis gar nicht aufhalten.
Unsere sechsjährige kastrierte weiße Schäferhündin ist der Rasse entsprechend eine ausgezeichnete Wachhündin. Sie spring aber niemanden an. Raufereien mit anderen freilaufenden Hunden gibt es nicht, Radfahrer oder Jogger werden ignoriert. Doch gibt es einen kleinen Hund in der Gasse, den sie hasst. Wenn unsere Hündin den Kleinen sieht, rastet sie aus und stürmt auf ihn zu. Woher kommt dieser Wutausbruch?
Es kann wirklich vorkommen, dass Hunde sich einfach nicht mögen. Ohne weitere Begründung. Da stimmt einfach die Chemie nicht. Natürlich kann die Ursache auch in einer schlechten Erfahrung mit einen ähnlich aussehenden Hund (oft aus dem Welpenalter) liegen. Eventuell sendet der andere Hund für Sie nicht offensichtliche Signale aus, die ihre Hündin nicht toleriert!? Entweder Sie ignorieren das Verhalten Ihrer Hündin und weichen dem kleinen Hund aus, oder Sie versuchen, ihr dieses Verhalten abzutrainieren. Das braucht viel Konsequenz und Geduld: Zu Beginn soll Ihre Hündin den "Feind" kurz sehen, sich dann aber auf Sie und eine Belohnung konzentrieren. Wenn das klappt, gehen Sie Schritt für Schritt näher. Erst wenn das ohne Ausrasten funktioniert, gehen Sie beide vorbei. Ihre Hündin soll lernen, dass auf jedes Treffen verlässlich ein tolles Futter oder ein Spiel mit Ihnen folgen.