Katzenschnupfen kann tödlich enden
Von Hedwig Derka
Die Augen tränen, die Nase trieft, die Körpertemperatur liegt über 39C. Schnupfenzeit. „Katzenschnupfen ist eine sehr häufige, böse Krankheit“, sagt Zoodoc Katharina Reitl. Mit einer harmlosen Verkühlung hat der Symptom-Komplex wenig zu tun. Der KURIER-Tiercoach erklärt, wie die Erkrankung der Schleimhäute und Atemwege behandelt und wie ihr vorgebeugt wird.
Katzenschnupfen wird im wesentlichen durch zwei Viren- und zwei Bakterien-Arten hervorgerufen. Herpes- und Caliciviren führen in Kombination mit Chlamydien und Bordetellen zu eitrigem Nasenausfluss, verklebten Augen und Geschwüren auf Zunge und Haut, zusätzlich schwächen sie das Immunsystem. Weitere Erreger können Fuß fassen.
Welpen
„Junge, ungeimpfte Vierbeiner erkranken sehr oft an Katzenschnupfen“, sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Ist das Riechorgan verstopft, bleibt den Nasenatmern rasch die Luft weg. Welpen stellen das Trinken ein, der Flüssigkeitsmangel kann lebensbedrohlich sein. Ist die Zunge schmerzhaft entzündet, hören auch erwachsene Tiere auf zu fressen. Das Leid kann zum Tod führen.
„Mit Infusionen, Antibiotika, Entzündungshemmer und Schmerzmittel lässt sich die akute Phase in Griff bekommen“, sagt die Expertin. Mehrmalige Tierarztbesuche sind notwendig. Je früher die Diagnose gestellt ist und mit der Therapie begonnen wird, desto besser sind die Heilungschancen. Doch selbst wenn sich die Katze vollständig erholt, bleiben die Erreger im Körper. Mit jedem Stress – sei es die Geschlechtsreife, die Kastration, ein Umzug oder Baby im Haus – kann die Krankheit wieder ausbrechen. „Es ist eine schwere Aufgabe, einen chronisch kranken Patienten lebenslang zu pflegen“, sagt Reitl. Die Tierärztin rät daher dringend zur Prophylaxe.
Schutzimpfung
Der wirksamste Schutz gegen Katzenschnupfen ist die Impfung. Die Grundimmunisierung erfolgt meist im Alter von zwölf und 16 Wochen. Später reicht eine jährliche Auffrischung. „Die Krankheit wird durch direkten Kontakt übertragen, aber leider auch über verseuchte Gegenstände wie Katzentoilette, Spielzeug und Napf. Oder über die Kleidung und die Hände des Besitzers, wenn er eine infizierte Katze gestreichelt hat“, sagt KURIER-Tiercoach Reitl. Die Schutzimpfung ist daher ebenso für reine Wohnungskatzen empfehlenswert.
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