Kiku

Sprechende Handschuhe

Zwei junge Schauspieler wickeln einen dritten in ihrer Mitte mit Bandagen von den Fußspitzen bis zu den Haaren ein, danach ziehen sie sich selbst weiße, fluoreszierende Handschuhe an. Ihr Kumpel in der Mitte symbolisiert einen Menschen, der nichts sieht und nichts hört. Und ihre Handschuhe geben dem Stück den Titel „Talking Gloves“ - sprechende Handschuhe. Lormen heißt jene Sprache in der mit Hilfe von Druckpunkten auf Fingerspitzen und in die Handfläche Menschen, die nichts sehen und hören, kommunizieren.

Bilder gegen den Krieg

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In vielen Bildern, Bewegungen, mit den leuchtenden Handschuhen – und hin und wieder auch in Worten bzw. mit Trommelschlägen erzählen die Jugendlichen eine Geschichte, die von den Albin-Egger-Lienz-Bildern „Sämann und Teufel“, „Sturm“, „Den Namenlosen“, „Totenopfer“, „Der Auferstandene“ inspiriert sind. Die Worte stammen aus den Gedichten „Wacht“, „Patrouille“ und „Kriegsgrab“.

Die rund halbstündige Aufführung für hörende und gehörlose wird zu einer beeindruckenden, klaren bildhaften Anklage von Krieg und ein ebensolches Plädoyer für friedliches Miteinander.

„Talking gloves“ ist Teil des 17. Internationalen visuellen Theaterfestivals (vormals Gehörlosentheaterfestival Arbos).
Inszenierung: Herbert Gantschacher & Werner Mössler
Es spielen: Amanda Jovanović, Lukas Pisecky, Aleksandar Spasojević, Ardita Musoska, Alexandra Sarengaca, Valentina Vasiljević, Marko Strainović, Martin Witzelnig, Elias Wallner, Julian Zametschnig, Daria Shchipalkina, Tatiana Stepannikova und Leonid Ipatov (Mazedonien, Serbien, Österreich, Russland).
Gebärdensprachcoach: Horat Dittrich
Bühne + Kostüme: Sanzaba Dimna

Infos

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Bis 14. Mai
Theater Spielraum, 1070, Kaiserstraße 46
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