Kiku

Tanz, Livemusik und vor allem "zaubern" mit Papier

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Ein zauber-märchenhaftes Spiel dreier großer „Kinder" zwischen Tönen und mit viel, viel Papier. Ja, praktisch „nur" Papier steht, liegt und hängt da auf der Bühne herum. Und rollt als Kugel mit vielen, vielen papierenen Fransen auf die Bühne. Langsam schaut mal da, mal dort ein Zeh heraus, dann öffnet sich die Kugel wie eine Art übergroße Kastanie. Eine Tänzerin schält sich akrobatisch heraus, bewegt sich in einer verwurschtelten und doch stets extrem grazilen Art und Weise. Ein bisschen wie ein außerirdisches Wesen.Anfangs bewegt sie sich auch ausschließlich auf Papier – auf einem Stück einer Zeitungspapierrolle, darüber hinaus geht`s nur auf vier Kartons – für Hände und Füße.

In knapp mehr als einer Dreiviertelstunde zaubern die Tänzerin (phänomenal Silvia Salzmann) und ihre zwei Kollegen (Musiker Remo Rauscher und Kajetan Uranitsch, musizierend und teils tanzend) viele wunderschöne Bilder auf die Bühne – und die Köpfe des Publikums. Schirme, die dank schmaler Papierstreifen an Baumkronen erinnern, sprießen aus den senkrecht auf dem Boden stehenden Papierrollen. Aus einem überdimensionalen Papierfächer wird in der nächsten Szene eine Art Lagerfeuer, aus einer zerwutzelten Papierbahn ein Kleid.

(Papier-)Musik

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Spannend auch die die Live-Musik auf Ukulele, Gitarre, Mundharmonika, Schlagzeug und Stimme ergänzenden rhythmischen Geräusche auf und mit Papier – vom Rascheln über Falten bis zu sanften „Trommel"schlägen.

Wunderbar auch die scheinbar seltsamen Wesen, die Tänzerin und Tänzer in so manchen Figuren erzeugen – wie riesige Käfer, Spinnen...

Nur durch den Ankündigungstext einer vorgegebenen Geschichte sollte sich niemand verwirren lassen. Die war ursprünglich vielleicht im Kopf von Regisseurin Anna Spitzbart, später auch das eine oder andere Märchen, wie sie dem Kiku nach der Premiere verriet, die wurden aber von den Improvisationen und der gemeinsamen Arbeit des Teams in den Proben überholt. Viele kleine Geschichten eröffnen große Bilder und Kopfreisen.

Infos

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PAPiER-LA-PAPPKompanie Freispiel (Wien) & BACKLAB Collective (Linz)

Regie: Anna SpitzbartLive-Musik: Remo RauscherTanz: Silvia Salzmann, Kajetan UranitschBühne, Kostüm: Karoline HoglLichtdesign: Claus Zweythurm

Bis 28. Oktober sowie 2. bis 4. Jänner 2013Dschungel Wien, MuseumsQuartierTelefon: (01)5220720-20

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