Kiku

Kunst aus allem – und teils zum Angreifen und Be-Sitzen

Diesmal umgedreht. Üblicherweise findet die eigene kreative Aktion im Atelier hier – so wie in den meisten Museen – erst nach einer Führung durch (einen Teil der) Ausstellung statt. Beim Programm „Franz! Willkommen im Club“ läuft’s umgekehrt. Anna und Monika, die beiden Kunstvermittlerinnen begrüßen an diesem Sonntag Nachmittag Demetra, Lilah, Eirini, Alina, Livia, Patrick, Irmeli, Jakob, Fabian, Simon, Nicolas, Sebastian und noch weitere junge Kunstinteressierte kurz in der Eingangshalle des 21er Hauses beim Wiener Hauptbahnhof. Und dann geht’s schon ab ins Atelier.

Weil Franz West selbst, vor allem aber auch immer wieder im Zusammenspiel mit anderen Künstlerinnen und Künstlern aus allen möglichen Materialien Werke geschaffen hat, steht hier ein Tisch bereit mit Kork, Wolle, Folien, Karton, PET-Flaschen und andere Kunststoffteilen, bunten Klebe- und Textilbändern. Nach Herzenslust durchwühlen die Kinder diesen Tisch, schnappen sich die einen und anderen Teile, um auf ihrem Platz allein oder manche auch gemeinsam mit anderen drauflos zu werken, kleben, malen, binden, schneiden...

Gegenständliches und anderes

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Nach und nach entstehen so manche eher gegenständliche Kunstwerke und andere, die Raum für fantasievolles Interpretieren lassen. Demetra baut ein Boot – mit Kapitän, „aber der ist noch nackt“ -, Livia ein Einhorn, Fabian und Nicholas verwandeln eine PET-Flasche in Pikachu – samt Pokémon-Ball, Alina fabriziert gleich drei verschieden Werke, eines davon ein Fernrohr. Mit ihren Werken wandern die Kinder mit den Kunstvermittlerinnen in die Ausstellung, lassen sich gemütlich nieder, stellen ihre Arbeiten vor, platzieren sie anschließend auf ein flaches, großes Podest und stellen sie – für rund eine Stunde – den anderen Ausstellungsbesucher_innen für Betrachtungen zur Verfügung.
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Damit haben sie auch ihre Hände frei für die Entdeckungstour durch die Schau von Arbeiten Wests und seiner Künstlerischen Freund_innen. Besonderheit dieser Ausstellung: Viele Objekte dürfen, ja sollen sogar angefasst und so be-griffen werden. Einige sind sogar zum be-sitzen – wie zwei Sofas, die Liege-Sessel im „Mondzimmer“. Das Bett mit der Ohren-Decke wartet darauf, dass sich Besucher_innen hinlegen, um so das darüber hängende Bild gut betrachten zu können. Den meisten Spaß aber machen den jungen Kunstinteressierten jene Lampen, deren Licht die Farbe wechselt, wenn geklatscht oder gestampft wird...

Mehr über den Besuch in der Ausstellung und natürlich die Arbeit der jungen Künstler_innen im Atelier findest du in den beiden Bilderstrecken unten.

Zum Kunstvermittlungsprogramm für Kinder und Familien im 21er-Haus