Kiku

Coole Fragen an Manager

Ihre Hände sind oben. Sie rutschen in ihren Sesseln hin und her und strecken sich, um größer zu sein als die anderen. Beharrlich zeigen sie minutenlang auf, sie wollen endlich zu Wort kommen, sie haben viele Fragen. Und wollen von den Vortragenden klare Antworten. Am meisten scheint den Kindern unter den Nägeln zu brennen: "Wie viel verdienen Sie eigentlich?"

Diese Frage werden wohl einige Unternehmer und Geschäftsführer, die bei der neunten Kinder Business Week von ihren Berufen erzählen, gestellt bekommen. Die Kinder (acht bis 14 Jahre), vor denen sie referieren, denken eben jetzt schon wirtschaftlich – und überlegen ganz genau, ob der Beruf auch eine Option für sie wäre. Genau das möchte die Initiative auch bezwecken: Kinder früh an die Wirtschaft heranführen. In Vorträgen und Workshops bekommen sie von 80 heimischen Top-Führungskräften in der Wirtschaftskammer Österreich in fünf Tagen erklärt, was es heißt, ein Unternehmen zu führen, ein Produkt herzustellen, zu verkaufen oder außerordentliche Karrierewege zu wählen, anstatt ausgetretene Pfade zu gehen.

Orientierung geben

Alle Inhalte anzeigen
Ob man mit acht Jahren allerdings schon weiß, wohin es später beruflich gehen soll? Ja, sagt Wirtschaftskammer Präsident Christoph Leitl: "Wie erfolgreich der Standort Österreich morgen ist, entscheidet sich heute in Klassenzimmern, ja bereits im Kindergarten", erklärte er bei der Eröffnungspressekonferenz am Montag. Den Kindern solle also "im heißen Sommer eine coole Möglichkeit geboten werden, Wirtschaft und Betriebe spielerisch zu erkunden". Geplant, getan: Am ersten Tag fanden bereits 17 Workshops statt, 20 bis 40 Kinder meldeten sich jeweils an. KURIER-Chefredakteur Helmut Brandstätter etwa erklärte die Wichtigkeit der Zeitung, Hans Staud erzählte, wie die Marille in die Marmelade hüpft, und Café-Landtmann-Chef Berndt Querfeld brachte den Kindern die Bedeutung der Wiener Kaffeehäuser näher. Bis Freitag referieren noch unter anderen Gewürz-Unternehmer Erwin Kotanyi, A1-Boss Hannes Ametsreiter oder Fleischerei-Chef Franz Radatz. Mit 3500 Anmeldungen ist die Veranstaltung ausgebucht.

Das Engagement der Kinder wird in den Pausen belohnt: Sie toben durch die Gänge, nehmen am Jonglier-Kurs teil oder tanzen mit der Animateurin. Einige lassen sich müde in die weichen Sessel fallen – die Wirtschaft kann einen eben ganz schön schlauchen.