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Kids drehten - die besten Filme von Kindern und Jugendlichen

Film ab!" heißt's bis einschließlich Sonntag (16. Oktober) noch täglich gleich rund ein Dutzend Mal. Kurz-, Spiel- und Animationsfilme von Kindern und Jugendlichen haben seit Mittwoch zum 15. Mal ein breites Forum bei den video- und filmtagen im cinemagic am Wiener Karlsplatz.
Der Bogen ist weit und breit. Werke von einzelnen trotz ihrer Jugend schon jahrelang filmenden, schneidenden, animierenden Kids über Schul- und Spaß-Freizeitgruppen bis hin zu sehr arbeitsteilig (semi-)professionell arbeitenden kleinen Teams sind zu sehen. Und die jungen Filmemacherinnen und -macher zwischen x und 22 Jahren bekommen (jeweils nach einem Block mehrerer Streifen) Feedback von (meist jungen) Profis aus der Filmszene. Manche von diesen haben ihre ersten filmischen Arbeiten vor etlichen Jahren bei dieser kreativen Leistungsschau gezeigt.

John Blond...

Manche lassen sich von großen Vorbildern inspirieren und machen trotzdem ihr - teils schräges -eigenes Ding: der 14-jährige Jakob Auer etwa produzierte die Animation John Blond - Mit der Tendenz zum Erröten. Klar, welcher Detektiv da Pate stand. Bei seiner Jagd nach einem Verbrechen, auf das er zufällig stößt, muss Blond auch unter Wasser tauchen. Beim Filmen Schritt für Schritt, Bewegung für Bewegung animierter Playmobilfiguren keine leichte Sache. Spannend auch die Wisch-Effekte, die ganz schnelle Bewegung simulieren. (Sonntag in der Primetime, im ersten Block, ausnahmsweise schon ab 14 Uhr, weil am Sonntag auch die Preisverleihung stattfindet.)

Immer erreichbar...

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In einer kurzen, prägnanten Animation - Immer erreichbar (Freitag, Primetime) bringen die 16- und 17-jährigen Julia Eichhorn, Atzu Görgülü, Merve Kalyoncu, Lea Meyer, Valerie Muskat, Palwascha Sirak, Tamara Stojanović und Andrijana Urosević aus dem (Real-)Gymnasium Wien 15 eine alltägliche Situation in bewegte Bilder. Kaum sitzen sie alle auf zwei Parkbänken, fangen an zu reden, "was abgeht", läutet das erste Handy. Erste draußen aus der gemeinsamen Kommunikation. Und es bleibt nicht die einzige. Kommt bekannt vor?

Volksschulkids übers Verliebtsein

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Teils ziemlich schräg und witzig, mitunter auch recht berührend sind wieder Filme aus Schulprojekten (Die große Liebe, Es war einmal, Das sprechende Schaf, Sonntag Primetime, ab 14 Uhr).
Besonders empfehlenswert die Arbeit des Trios Anna, Antonia und Mara aus der integrativen Mehrstufenklasse der Volksschule Petrusgasse (Wien 3) übers Verliebtsein (Es war einmal). Sie schaffen's eine Atmosphäre - trotz Kamera - zu erzeugen, in der ihre Klassenkolleginnen und -kollegen, aber auch Lehrkräfte in wenigen worten ihre bisherigen, oder so noch nciht erlebt, ihrer erwarteten Gefühle dazu offen ins Mikro sagen.

Unterschiedliche Gefühle lässt Isidor Dietrich in Nur Kreide auf einer Tafel entstehen. Dorthin zeichnet er eine Kreide-Strich-Figur. Durch seine Animation beginnt sie sich zu verselbstständigen, springt auf eine andere Tafel, auf der sich schon was gezeichnet befindet. Dorthin turnt sich die Hauptfigur, indem sie sich alles dafür Notwendige selber zeichnet, Hunger befriedigt, sich einen Ball zum Spielen checkt, traurig übers doch Allein-Sein ist - und sich einfach ein paar weitere Kinder strichelt...

Doku über Zombies

Im Stile einer Doku à la Universum drehte Moritz Stieber (19) The Wildlife Explorer über Zombies. Wie sie eigentlich sind, wie Menschen sich ihnen gefahrlos nähern könnten, wenn sie's schafften, alle Regeln einzuhalten.... Trashig und so überhöht, dass er einen ziemlichen Witz versprüht. (Freitag, am Ende der Nightline, letzter film vor der Party samt Wuzzelturnier und DJ-Line im Café Graf, neben dem Festivalkino.)
Sehr berührend und tief philosophisch Marco Schleichers Niemand über Grundsatzfragen des lebens in eine ungewöhnliche Spielfilmhandlung verpackt. (Samstag, Primetime, 16 Uhr, erster Film).
Angst vor falscher, möglicher ungesunder Ernährung gepaart mit einer auseinander laufenden Beziehung verpackt die 20-jährige Sonja Presich in J'ai fait des courses, mon amour (Samstag, Nightline, ab 21 Uhr).
Heinz Wagner

Infos

Bis Sonntag, 16. Oktober
Donnerstag bis Samstag: Beginn der Primetime: 16 Uhr, Nightline: 21 Uhr
Sonntag: Primetime ab 14 Uhr

Cinemagic
1010, Friedrichstraße 4
Eintritt frei