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Engineering/Maschinenbau-Mechatronik

Dies sind die fünf Projekte im Bereich Maschinenbau/Mechatronik in der Kategorie Engineering, die es ins Bundesfinale geschafft haben:

1. Platz

Automatisch schnell spannen: Slackline Tensioning System

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Die „Ratschen“ aus Baumärkten sind zum Spannen der seit Jahren beliebten Slacklines nur ein notdürftiges Hilfsmittel. Bei langen Leinen äußerst mühsam und zeitaufwendig. Läuft die Leine nicht kerzengerade durch die Spannvorrichtung, franst sie bald an den Rändern aus. Die mechanischen Teile der Spann-„Ratschen“ brechen mitunter, Metallteile springen weg – was immer wieder zu Verletzungen für dann verhinderte „Seiltänzerinnen und „Seiltänzer“ führt.

Jonathan Reisinger und Daniel Höllerer von der Höheren Technischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in Waidhofen an der Ybbs (aus dieser Schule kamen drei Teams ins Finale) erfanden ein neuartiges Spann- und Klemm-System mit einem Motorteil. Dieses wird mit wenigen Handgriffen hinzugefügt. Ruck zuck kann nun – ein Mensch allein – die Slackline per Knopfdruck rasch spannen. In der Vorrichtung des Duos läuft das Band auch immer ganz gerade, kann also am Rand nicht ausfransen. Und es kann – für Wettkämpfe wichtig – immer gleich gespannt werden.

Mit ihrer Erfindung haben die beiden die Abteilung Maschinenbau/Mechatronik der Kategorie Engineering gewonnen. Darüber hinaus vertreten sie – mit anderen Teams – Österreich bei einem internationalen Bewerb und der Erfindermesse. Und sie bekamen eine Wildcard für aws-first, um zu lernen, wie ein eigenes Unternehmen gegründet werden kann.

2. Platz

Öffnungsmechanismus, Seilprüfanlage

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Die dicken Drahtseile jeder Gondelbahn usw. müssen natürlich regelmäßig überprüft werden. Bei jeder Liftstütze muss das Prüfgerät aber aufgeklappt werden, um vorbei zu kommen. Derzeit muss dann jemand hinaufklettern und das händisch tun. Ist mühsam, anstrengend, nicht ungefährlich und muss bei jeder Witterung gemacht werden. Das muss sich doch anders bewerkstelligen lassen, dachten sich Martin Schönhuber, Thomas Felder und Reinhold Poscher von der HTL Anichstraße in Innsbruck. Sehr starke Magneten (Neodym), die sich hydraulisch öffnen und schließen lassen ist ihre Lösung. Per Fernsteuerung aus der Gondel kann nun bei jeder Stütze das Prüfgerät geöffnet und danach wieder geschlossen werden.

3. Platz

Flexibler Rolli-Motor

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Manchmal sind Menschen nur vorübergehend auf eine Rollstuhl angewiesen. Sollen sie von Pflegekräften spazieren geführt werden, kann das anstrengend sein. Martin Fohringer und Martin Hinteramskogler aus der HTL Waidhofen/Ybbs (NÖ) erfanden einen handlichen Zusatzmotor, der mit wenigen Handgriffen auf herkömmliche Rollstühle montiert werden kann. Der mit Akku betriebene Motor treibt Metallwalzen an, die die Rollstuhlräder antreiben. Die schiebende Person kann per Knopf im Handgriff die Geschwindigkeit regulieren.

Anerkennungspreise

Knick-Arretierung

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Geht schneller, einfacher und vor allem auch sicherer – die sogenannte automatische Knick-Arretierung für Rad-Lader von Gerhard Laubichler, Klaus Gollegger und Christoph Plöbst aus der HTL Saalfelden (Salzburg). Rad-Lader sind Bau-Transportmaschinen, die von vielen oft auch als Bagger bezeichnet werden. Bei Wartungsarbeiten muss zwischen dem Fahrerhaus und dem Belade-Teil ein gewisser Winkel eingehalten werden, um überall dazu zu kommen. Bis jetzt muss der Fahrer aussteigen, einen Bolzen bei der richtigen Stellung reinschieben, um den Winkel zu fixieren. Passt die Stellung nicht ganz, heißt’s wieder einsteigen, eine kleine Kurve... Das Schülertrio hat unter mehreren Varianten, die sie ausgetüftelte haben, brauchbare herausgefunden. Bei ihrer Konstruktion mit einem zusätzlichen Hebel und Metallstift, lässt sich die sogenannte Knick-Arretierung automatisch von der Fahrerkabine aus steuern. Der händische Minuten- wird zu einem automatischen Knopfdruck-Sekunden-Vorgang – ganz ohne Verletzungsgefahr.

Draht-Abscheider

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Ein praktisches, handliches und umweltschonendes Gerät haben Daniel Hofer und Klaus Engleder aus der HTL Neufelden (OÖ) erfunden. Draht-Abscheider nennen sie es. Was kann es?
Wenn die Hopfenpflückmaschine im Einsatz ist, werden die abgeernteten Reben gehäckselt und als Dünger wieder dem Boden zugeführt. Derzeit aber wird der Draht, der als Kletterhilfe für die Reben dient, gleich mit zerkleinert – er kommt so in den Boden, was dort zu Eisenanreicherung führt – nicht gesund. Auch Kleintiere, die im Boden leben oder dort nach Futter picken nehmen so gehäckselten Draht mit auf. Auch nicht gesund.

Die beiden Burschen bauten eine einfache Maschine mit kurzem Förderband – samt vielen kleinen Magneten, die an die Pflückmaschine angeschlossen wird. Die abgeernteten Reben laufen drüber, das Metall wird rausgezogen, der Rest zu Biomasse und damit praktisch metallfreiem Dünger gehäckselt. „95% des Metalls sollte rausgezogen werden“, geben die beiden ihr Ziel am Anfang des Projekts an. „jetzt sind wir bei 96 bis 97 %.“