Kiku

Ausstellung über den „Vater“ der Kinderrechte

Noch bis Mitte Oktober findet im Festsaal des Amtshauses Liesing (Perchtoldsdorfer Straße 2) die Ausstellung über Leben und vor allem Wirken und Grundaussagen des bekannten Kinderarztes und Pädagogen Janusz Korczak (geboren als Henrik Goldszmit) statt. Er gilt – zu Recht - als „Vater“ der Kinderrechte. Er schrieb und formulierte vielfach und vielfältig, dass Kindern als gleichberechtigten Menschen auf Augenhöhe begegnet werden müsse.

Alle Inhalte anzeigen
Korczak war aber nicht nur Theoretiker, sondern auch Praktiker, leitete Waisenhäuser, zuletzt im Warschauer Ghetto, einem Freiluftgefängnis der Nazis in der besetzten polnischen Hauptstadt. Die Kinder konnten unter Korczaks Leitung viel mit- und selbst bestimmen. Und obwohl er weltweit so bekannt war, dass die Nazis nach Interventionen ausländischer Regierungen Korczak sogar frei lassen wollten, blieb er bei „seinen“ rund 200 Kindern, um sie nicht im Stich zu lassen, als sie ins Vernichtungslager Treblinka deportiert wurden.

Lied "Korczak und die Kinder"

Alle Inhalte anzeigen
„Doch er blieb bei seinen Kindern/ in der großen Todesnot. Nahm das Kleinste in die Arme/ging mit allen in den Tod“, heißt es dazu in dem Lied „Korczak und die Kinder“. Dieses Lied von Hildegard Wohlgemuth (Text) und Klaus Moje(Musik) – wurde bei der Eröffnung der Ausstellung in Liesing gespielt und gesungen. Am Keyboard Esther Wratschko, die gerade ihre Lehramtsausbildung Musik abgeschlossen hat und an der Klarinette ihre Mutter, Claudia Wratschko, Biologielehrerin an der Bildungsanstalt für Elementar-Pädagogik (Kindergartenausbildung) Albertgasse.

Für eine weitere musikalische Umrahmung sorgte der Chor „Die Lie-Singers“ der evangelischen Gemeinde des 23. Wiener Gemeindebezirks.

Renate Welsh

Alle Inhalte anzeigen
Einen weiteren kulturellen Beitrag lieferte die bekannte, vielfach ausgezeichnete österreichische Kinder- und Jugendbuchautorin Renate Welsh. Sie trug einen Text vor, den sie zunächst für einen ihrer Söhne geschrieben – und später in einer Anthologie veröffentlicht – hat und der verdichtet vom emotionalen Lernen der Mutter durch ein eigenes Kind erzählt.

Einleitend hatte der Vorsitzende der österreichischen Janusz-Korczak-Gesellschaft, Uni-Prof Karl Garnitschnig über Parallelen zwischen dem Wirken Korczaks und des Wiener Reformpädagogen Otto Felix Kanitz gesprochen.

Ausstellung

Bis 13. Oktober 2017
Festsaal des Amtshauses Liesing
1230, Perchtoldsdorfer Straße 2

www.janusz-korczak.at

Alle Inhalte anzeigen