Kiku

Fasten seat-belts, anschnallen fertig zum fliegen/leteti/uçmak/flying

Alle Inhalte anzeigen

Würden die rohen Eier den Flug oder Sturz aus ungefähr zwei Metern Höhe überstehen? Diese Frage lag gespannt über dem Festsaal im Technischen Museum. Kinder aus fünf (der beteiligten acht) Wiener Volksschulklassen hatten zum Abschluss des diesjährigen Durchgangs von „Hereinspaziert!", einem mehrsprachigen Projekt rund ums Fliegen, ihre Konstruktionen mitgebracht. (Neben den fünf im folgenden vorkommenden Schulen hatten sich noch Klassen aus der Offenen Volksschule Märzstraße, der VS Laimäckergasse und jener in Atzgersdorf beteiligt.)

Ein Zweier-Team nach dem anderen betrat über eine Leiter einen großen Tisch auf der Bühne und ließ das Flugobjekt fallen oder schweben.

Erfolg und Pech

Alle Inhalte anzeigen

Ein Mistsackerl als Ballon und eine Schutzvorrichtung aus Plastik-Trinkhalmen und einem Jugurtbecher stellten Katharina Petrović und Arlind Osmani aus der Volksschule Stolberggasse vor und – das Ei landete unversehrt am Boden.

In Wolle betteten Sevte Sumgur und Rukiye Turan aus der Vorgartenstraße ihre heikle Luftfracht. Als „Fluggeräte" hatten sie sechs Luftballons oben montiert. Und auch die überstand`s. Was keine Selbstverständlichkeit war. Immerhin zerbrach das Ei, das der Chef des Sponsors dieses Projekts, Harald Negrosek vom Verkehrsbüro, auf die kurze Flugreise schickte.

Bei Tests seien ihnen bei fünf Versuchen immerhin alle fünf Mal das jeweilige Ei zerbrochen, gestanden Caroline Dober und Pia Smigielski aus der Rosa Jochmann-Schule in Wien-Simmering. Die Unglücksserie blieb den beiden leider treu. Das Ei zerbrach trotz papierschnitzelgefüllten Behälters, weil`s aus diesem rausrollte

Alle Inhalte anzeigen

Ein bisschen mehr Glück hatte Utku Bengisu aus der Mira-Lobe-Volksschule am Wiener Rennbahnweg. „Ich hab`s nur zu Hause probiert und da durfte ich nie ein ei dafür verwenden", gestand er auf der Bühne ein bisschen unsicher, wie der nunmehrige Echt-Versuch ausgehen werde. Und das Ei kollerte nach der Landung aus der Schachtel, rollte weiter über eine Stufe runter, wo es zerbrach. Aber die Landung hatte es ja „überlebt". Sein Kollege Perry Enodolomwanyi teilte das Schicksal mit dem zuvor genannten Mädchenduo und dem Generaldirektor: ei kaputt.

Zu dritt vertraten Kübra Kotschaslan, Roman Weingertshofer und Beatrix Weiland die Leystraße im 20. Wiener Gemeindebezirk. Styropor und Wolle trugen den heiklen Passagier „gesund" zu Boden.

Übrigens auch die Direktorin des Museums selber, Gabriele Zuna-Kratky, sowie die Wien-heute-Wetter-Moderatorin Eser Ari-Akbaba hatten erfolreiche Konstruktionen gebaut. Wobei die TMW-Chefin zugab, sie hätte sich da bei jenen Leuten ihres Museums Rat geholt, die auch die Projekte mit den Kindern rund ums fliegen und Mehrsprachigkeit begleitet hatten.

Letenja, altaera, samolot, ucak

Alle Inhalte anzeigen

Besuche im Museum, Experimente in der Klasse, für die die „Zutaten" in einem Koffer mit mehrsprachigem Begleitmaterial waren, hatten sie in den vergangenen Monaten gemacht, erzählten viele Kinder dem KiKu, und vier, nämlich Melanie, Ali, Pia und Daniel malten in ihren Familiensprachen Wörter wie fliegen oder Flugzeug auf improvisierte Plakate, die sie dem Fotografen vor Flugobjekten im Museum präsentierten:Letenja schreib Daniel fürs Serbische – in der lateinischen Schrift. „Cyrillisch kann ich lesen aber nicht so gut schreiben", gestand er.Melanie hingegen kann die Schrift ihrer zweiten Muttersprache Arabisch – in unsere Schrift übersetzt heißt das Ding altaera.Pia hatte zuvor schon ihr und ihrer Kollegin Flugobjekt auf Polnisch vorgestellt und gab nun bekannt, dass Flugzeug Samolot heißt.Ucak ist das Türkische Wort dafür, das Ali groß aufschrieb.

Lieber schon als Kind...

Apropos Mehrsprachigkeit: Nicht nur Eser Ari-Akbaba riet Kindern, die zu Hause mit diesem Schatz aufwachsen, auf ihn zu achten und neben Deutsch auch diese zweite (bei manchen auch noch dritte) Sprache gut zu lernen. Einer der Lehrer, Erdal Nergiz aus der Ganztagsvolksschule Rosa Jochmann, musste beispielsweise erzählen, dass er, in der Türkei aufgewachsen, seine Muttersprache Kurdisch (Krmanci), die damals noch total verboten war, erst jetzt in einer Wiener Volkshochschule lernen kann. „Und das ist viel schwieriger wie als kleines Kind damit aufwachsen zu können." Selbst bei Flugzeug versicherte er sich per Handy, ob Teyyare stimme und besserte es dann auf Tiyare aus.

Anschnallen - Abflug zur nächsten Runde

„Fasten seat belts!" – anschnallen, fertig zum Abflug in die nächste Runde „Hereinspaziert!", die dank Sponsor Ruefa, wieder möglich ist. Interessierte Schulklassen können sich bis 13. September anmelden. Eine Jury wählt wieder acht Klassen mit den besten Begründungen fürs Mitmachen aus.

Infos dazu - sie Link unten!

Weiterführende Links