"50.000 Euro für kinderfreie Frauen": Deutsche Autorin legt nach
"Kinder sind das Schlimmste, was man der Umwelt antun kann", begründete die deutsche Autorin Verena Brunschweiger ihre Entscheidung für ein Leben ohne Kinder vor wenigen Tagen im Interview mit dem KURIER. Brunschweigers Buch "Kinderfrei statt kinderlos – ein Manifest" ist am Mittwoch im Büchner-Verlag erschienen und hat mit ihren Aussagen eine heftige Debatte entfacht.
Philosophischer Aspekt
Jedes nicht in die Welt gesetzte Kind bedeute eine CO2-Einsparung von rund 50 Tonnen im Jahr, so Brunschweiger im KURIER-Interview. Aber auch philosophische Gründe seien entscheidend. In der SWR-Sendung "Nachtcafé" sagte Brunschweiger Mitte Februar, sie vertrete die Sichtweise: "Wenn wir jemanden zur Welt bringen, dann fügen wir ihm immer Leid zu. Insofern ist es das Beste für mein Kind, wenn ich es nicht bekomme."
Wie die Bild-Zeitung berichtet, kann Brunschweiger auch der Idee etwas abgewinnen, jeder Nicht-Mutter eine Prämie von 50.000 Euro zu ihrem 50. Geburtstag auszubezahlen. Das fordert beispielsweise auch der Club of Rome, ein Zusammenschluss von Experten, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, vorschlägt. Dieser fordert 80.000 Dollar für jede kinderfreie Frau.
Dass ausgerechnet sie als Gymnasiallehrerin keine Kinder möchte, findet Brunschweiger nicht komisch. Zur Bild-Zeitung sagte sie, dass sie die Kinder, die da sind, möge. Vor allem ihre Schüler. Wenn es keine oder weniger gäbe, würde sie eben etwas anderes machen.
Heftige Kritik
In den sozialen Medien wurde Brunschweiger für ihre Meinung heftig angegriffen. Ein Nutzer schrieb etwa, es sei beruhigend, dass sie sich gegen Kinder entschieden habe. "Menschen wie sie sollten sich nicht vermehren." Andere nahmen die Lehrerin in Schutz, Frauen sein nicht nur da, um Mütter zu sein, schrieb eine Twitter-Nutzerin. Brunschweiger selbst sagte im Focus, dass sie Shitstorms sowieso möge.
Auch im KURIER fielen die Kommentare zu Brunschweiger Aussagen gespalten aus. Während ein Nutzer die Frage aufwarf, wer die alten Menschen in Zukunft pflegen sollte, wenn alle so denken würden, gab ein anderer der Autorin prinzipiell zwar Recht, fand aber, dass ihre Einstellung doch an der Realität vorbeigehen würde.