Leben/Gesellschaft

Schönes Fell ist Zeichen von Gesundheit

Von wegen Katzenwäsche. Bis zu vier Stunden verbringen die Haustiere täglich mit der Fellpflege. Zunge, Zähne und Pfoten helfen, den Speichel zu verteilen, lose Haare wegzuschlecken und Knoten zu lösen. Gleichzeitig bringen die durch die Putzaktion angeregten Talgdrüsen das gefettete Fell zum Glänzen.

"So wie die Augen die Seele des Menschen widerspiegeln, so ist ein schönes Fell meist Zeichen von Wohlbefinden und Gesundheit", sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach weiß, dass die Haut von Katzen so empfindlich ist wie sensible Menschenhaut und auf jede Erkrankung reagiert.

Hautprobleme

Bakterien, Pilze und Flöhe setzen der Haut am häufigsten zu. Jeder Kratzer kann sich entzünden. Krustige Verletzungen oder verschorfte Wunden müssen mitunter mit antibiotischen Sprays bzw. Gel behandelt werden. Pilzinfektionen, die vor allem bei Jungtieren und Katzen mit geschwächtem Immunsystem auftreten, lassen Haare ausfallen und verursachen kahle Stellen. Selbstheilung funktioniert hier nicht. Auch die Parasiten, die im Fell wohnen und die Haut reizen, führen letztlich zu Haarausfall und Entzündungen. Der Tierarzt muss eingreifen.

"Chronische Krankheiten – wie Probleme mit der Leber oder Allergien – können zu Juckreiz führen, das Kratzen wiederum führt zu Hautproblemen", erklärt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn weitere Gründe für ein räudiges Fell. Nicht zuletzt wirkt sich Stress negativ auf Haut und Haare aus. Psychische Belastung treibt Katzen zu übersteigertem Putzen an. Der viele Speichel bringt die Hautflora aus dem Gleichgewicht und begünstigt das Pilzwachstum.

Diagnose

"Leider schauen viele Hautkrankheiten gleich aus", sagt die Expertin und zählt die Symptome Rötung, Schwellung, Pustelbildung auf: "Es ist nicht so einfach, die Ursache zu finden." Dabei ermöglicht nur die eindeutige Diagnose die gezielte Therapie. In vielen Fällen ist der Fachtierarzt mit Spezialgebiet Dermatologie gefragt. Ebenso ist der Besitzer aufgefordert, seinen Liebling stets aufmerksam zu beobachten: "Katzen leiden oft still, verlegen das Kratzen in die Nacht oder ziehen sich zum permanenten Schlecken zurück. Chronischer Juckreiz zermürbt", erklärt KURIER-Tiercoach Katharina Reitl. Wer Katzen in der Fellpflege unterstützt und Flöhe fernhält, trägt zur Hautgesundheit bei. Erfreulicher Nebeneffekt: Die Mensch-Tier-Beziehung wird gestärkt.

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