Versuchte Vergewaltigung: Diese Frau hat Trump geklagt
Vergangene Woche sorgte die Veröffentlichung eines Videos, in dem sich der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump mit sexuellen Übergriffen gegenüber Frauen rühmte und sich vulgär über diese äußerte, für Aufregung (kurier.at berichtete). Das Material wurde vor elf Jahren aufgenommen und war erst jetzt an die Öffentlichkeit gelangt. Eine Frau dürfte das besonders aufgebracht haben. Ihr Name ist Jill Harth, eine Make-up Artistin, die Trump genau deswegen angeklagt hatte, womit er in der Aufnahme prahlte: Frauen zu küssen und zu begrapschen – ohne ihre Zustimmung.
Kein einmaliger Vorfall
Im Juli erzählte die heute 54 Jahre alte Harth, die fast zwanzig Jahre über diese Vorfälle geschwiegen hatte, dem Guardian, dass Trumps Annäherungsversuche im Jänner 1993 darin gipfelten, dass er versucht habe, sie im Zimmer seiner Tochter zu vergewaltigen.
"Er drückte mich gegen die Wand, hatte seine Hände überall … und ich musste ihm mimisch und gestisch zeigen: 'Was machst du? Hör auf damit'. Es war schockierend, das tun zu müssen … . Und wie könnte er das tun, wenn ich wegen geschäftlicher Angelegenheiten da war?"
Im April 1997 reichte Harth schließlich eine Klage gegen Trump wegen versuchter Vergewaltigung ein. In dieser waren all jene Vorfälle von Dezember 1992 bis Anfang 1993 angeführt, bei denen Harth von Trump belästigt worden war. Neben versuchter Vergewaltigung, behauptete Harth, dass Trump sie zum Beispiel während des Essens unter dem Tisch begrapschte, sie regelmäßig anrief oder ihrem damaligen Freund erzählte, dass er sich zu ihr hingezogen fühle.
Neuerliche Kontaktaufnahme
Harth ließ die Klage schließlich fallen, steht aber auch heute noch zu ihren Aussagen. Dem Guardian erzählte sie, dass Trumps Team im Juli versucht hatte, sie davon zu überzeugen, ihre bisherigen Behauptungen zu leugnen. "Sein Büro – und ich habe es auf meiner Sprachbox, dass sie angerufen haben – sie haben mich gebeten, meine Behauptungen aus dem New -York -Times -Artikel zu widerrufen. Sie haben versucht, mich dazu zu bringen, zu sagen, dass das alles niemals passiert ist und ich mir das ausgedacht habe. Und ich habe gesagt, dass ich das nicht tun werde."
Jetzt, wo die sexistischen Kommentare von Trump veröffentlicht wurden, äußert sich Harth erneut. Gegenüber Inside Edition sagte sie, dass sie nach der Veröffentlichung der Aufnahme niedergeschlagen gewesen sei. "Das ist, was ich gesagt habe. Er sagt selbst, was er tut. Wie können mir die Menschen jetzt nicht glauben? Wie können mir die Menschen jetzt nicht glauben?"