Leben/Gesellschaft

Jeder vierte Mann würde Baby selbst bekommen

Zwar nicht jeder, aber immerhin jeder vierte Mann spielt mit dem Gedanken, selbst schwanger zu werden. 26 Prozent der Männer würden "Ihr" den Babybauch abnehmen. Das ergab eine aktuelle Studie der Online-Arztpraxis DrEd.com. Anlässlich des Welt-Verhütungstags am 26. September wurden 1.000 Menschen aus Europa und Amerika zur Familienplanung befragt.

Auch wenn es darum geht, nicht schwanger zu werden, zeigen sich die Männer solidarisch. Über 80 Prozent der Männer finden, Verhütung sei ebenso ihre Sache wie die ihrer Partnerin. Laut Umfrage gilt das auch für die Kosten für Pille, Spirale und Co. Sowohl Frauen als auch Männer sind sich hier einig: Teilen ist angesagt.

Verhütung immer noch Frauensache

Trotz der positiven Ergebnisse sieht die Realität anders aus: In der Praxis verhütet meist "Sie". Laut einer Statistik der Vereinten Nationen (UN) kümmern sich zwei von drei verheirateten Frauen um die Verhütung.

Das hängt vor allem mit den Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln zusammen. Dazu zählen Gewichtszunahme, schlechte Laune oder Lustlosigkeit beim Sex. Diese Nebenwirkungen möchte kaum ein Mann auf sich nehmen, so das Ergebnis der Umfrage.

Über ähnliche Nebenwirkungen klagten auch die Teilnehmer einer Studie zur "Pille für den Mann". Das Team um Studienleiter Richard Anderson von der University of Edinburgh musste die Untersuchungen vorzeitig beenden, 20 der 300 Teilnehmer haben die Studie abgebrochen.

Zwischen Kondom und Sterilisation gibt es immer noch keine Verhütungs-Alternative für den Mann.

Pille am beliebtesten bei Österreicherinnen

Wenn es um Verhütung geht, vertrauen die meisten Frauen in Österreich auf die Pille. Das ergab eine Umfrage im Auftrag des Gynmed Ambulatoriums Wiens, deren Ergebnisse im Österreichischen Verhütungsreport 2015 veröffentlicht wurden. Ausgewertet wurden die Antworten von 1.018 Frauen und 1.010 Männern in Österreich. Laut Umfrage verhüten 38 Prozent aller Frauen mit der Pille. Platz zwei belegt die Hormonspirale (acht Prozent), gefolgt von der Dreimonatsspritze (fünf Prozent). Insgesamt verhüten 64 Prozent der Österreicherinnen selbst. Im Vergleich zu 2012 konnte ein deutlicher Rückgang bei der Pille verzeichnet werden.

Bei den Männern liegt das Kondom weit vorne: 46 Prozent aller Männer in Österreich verhüten damit. Deutlich seltener werden das "Aufpassen" (fünf Prozent) und die Vasektomie (fünf Prozent) genannt.

28 Prozent aller österreichischen Frauen und Männer verhüten nicht. Als häufigsten Grund nennen beide Geschlechter keinen oder seltener Sex (elf Prozent). Der zweithäufigste Grund bei Frauen ist, dass sie keine Hormone nehmen möchten (acht Prozent). Deren Anteil nimmt mit dem Alter zu.

Spannend: Junge Frauen und Männer verhüten besser. Je älter beide Partner und je länger die Dauer der Beziehung, desto weniger wird verhütet.