Leben/Gesellschaft

Fit durch den Winter

Husten, Schnupfen, Heiserkeit, erhöhte Temperatur: Der Mensch hat in den kalten Monaten viel Auswahl, zu leiden. Auch Vierbeiner sind nicht davor gefeit, sich mit angegriffenen Atemwegen und geröteten Mandeln herumzuschlagen oder an einer Lungenentzündung zu erkranken.

„Wie bei uns Menschen schwächt die Winterkälte auch das Immunsystem unserer Vierbeiner“, sagt KURIER-Tiercoach Dagmar Schratter. Die Direktorin des Tiergarten Schönbrunn weiß, dass sich Viren und Bakterien jetzt besonders leicht verbreiten, wenn viele Hunde bei Spaziergängen, in Hundezonen oder Hundeschulen zusammen treffen. Zoodoc Katharina Reitl aus der Tierärztlichen Ordination Tiergarten Schönbrunn kennt die Probleme aus der Praxis. Sie erklärt, wie Halter ihren Hund beim Gesundwerden unterstützen, und wann matte Tiere professionelle Hilfe brauchen.

Husten

Husten ist an sich ein angeborener Schutzreflex. Er soll die Atemwege von Fremdkörpern und Sekreten befreien. Im Winter liegt dem Husten meist eine Entzündung des Kehlkopfs oder der Luftröhre zugrunde. Auch Halsweh, bedingt durch gerötete Mandeln, kann Husten verursachen. Schonung steht dann auf dem Programm. Ein warmer Schal um den Hals tut gut. Brustgeschirr statt Leine verhindert eine zusätzliche Reizung. Stresssituationen, die den Hund zum Bellen verleiten, sollen vermieden werden. die Aufnahme von viel Flüssigkeit – wie warme Salbeitee und ungesalzene Hühnersuppe – verdünnt den Schleim. „Dann klappt das Abhusten besser“, sagt Reitl: „Homöopathische Mittel schaden nicht.“ Ausgewogene Ernährung versteht sich von selbst.

Hustet der Patient länger als eine Woche, wirkt er abgeschlagen und appetitlos, plagen ihn regelrechte Attacken, erbricht er immer wieder zähflüssigen Schleim, muss er zum Tierarzt. Der Fachmann verschreibt dann Schleimlöser, Hustensaft und – bei bakterieller Ursache – Antibiotika. Schließlich soll aus der Atemwegserkrankung keine Lungenentzündung werden.

Schnupfen

„Schnupfen ist bei erwachsenen Vierbeinern eine seltene Krankheit“, sagt die Expertin aus dem KURIER-Tiercoach-Team. Junghunde mit unreifem oder geschwächtem Immunsystem dagegen leiden eher unter häufigem Niesen und rinnender Nase. Das Wehwehchen vergeht aber meist so schnell, wie es gekommen ist. Läuft dagegen eitriges oder blutiges Sekret aus, kann das auf einen Fremdkörper, der das Riechorgan verstopft, hinweisen, oder auf einen Tumor. Für geimpfte Hunde stellen Staupe und Zwingerhusten nahezu keine Gefahr dar.

Heiserkeit

Heiserkeit trifft vor allem kurzschnauzige Rassen, die naturgemäß mit Atemwegsproblemen zu kämpfen haben. Und Kläffer. Das Dauerbellen strapaziert die Stimmbänder über die Maßen, es entwickelt sich eine chronische Entzündung. Heiserkeit kann mit Tee und Hausmitteln behandelt werden. In machen Fällen muss der Teufelskreis, der sich durch kalte Luft noch schneller dreht, mit starken Medikamenten unterbrochen werden. Die Diagnose stellt der Tierarzt.

Grippe

„Es gibt ein paar Grippeviren, die vom Menschen auf den Hund übergehen“, sagt Reitl. Hygiene ist dann oberstes Gebot. Der Zoodoc rät: „Waschen Sie sich vor der Futterzubereitung die Hände.“ Schleckerbussis im Gesicht sollten sich Hund und Halter sparen.