Leben/Gesellschaft

Hightech: 3D-Prothese ersetzte Gesichtsteile

Viele der neuen Techniken, die Mitte Februar auf der American Association for the Advancement of Science-Konferenz in San Jose vorgestellt wurden, hören sich wie Science-Fiction an. Der Arzt und Forscher James Meth von der Universität in Nevada präsentierte lebensgroße 3D-Kopien von Patienten, die mittels Kernspin- und Computertomographien erstellt und auf Bildschirme projiziert werden. Diese sind wie Operationstische geformt und ermöglichen, Eingriffe im Voraus zu üben und mögliche Schwierigkeiten vorherzusehen.

Neben einer 3D-Kontaktlinse mit integriertem Teleskop, stellte auch die junge Anaplastologin Suzanne Verma ihre Erfindung vor. Sie beschäftigt sich damit, entstellten Personen mit Prothesen ein normales Leben zu ermöglichen. Vor einigen Jahren stieß sie in einem Krankenhaus in Dallas auf den damals 61-jährigen krebskranken Billy Crawford. Der Krebspatient hatte eine schwere Pilzinfektion überlebt, die sein Gesicht völlig entstellte. So waren bespielsweise seine Nase und Haut zwischen Stirn und Oberlippe vom Pilz zerstört.

Da für eine Gesichtstransplantation Crawfords Immunsystem zu schwach war, mussten sich Verma und ihr Team etwas einfallen lassen: Sie verglichen Computertomographien vor und nach der Infektion und erstellten eine Gesichtsprothese. Mit einem 3D-Drucker wurde die Maske ausgedruckt und mittels Magneten an seinen Geschichtsknochen fixiert. Das ermöglichte auch leichtes An- und Ablegen.

Nach der Operation wurde die Maske noch lebensecht bemalt und mit Sommersprossen, Schnauzbart und Augenbrauen versehen. Bis zu seinem Tod im Jahr 2013 trug Crawford die Maske.