Großwildjagd: Wenn Kinder als Hobby töten
Wie viele zwölfjährige Mädchen liebt die US-Amerikanerin Aryanna Gourdin die Farbe Rosa. Während die meisten von ihnen beispielsweise Kleidung oder Stifte in dieser Farbe bevorzugen, konzentriert sich die Vorliebe für die Farbe bei Gourdin auf ihre Tötungsinstrumente.
Als "Mörderin" und "Psychopathin" bezeichnet
Denn die Zwölfjährige ist passionierte Jägerin und postet regelmäßig Fotos von sich in den sozialen Medien, auf denen sie mit rosaroten Pfeilen und von ihr erlegten Tieren posiert. Zuletzt war die aus dem US-Bundesstaat Utah stammende Gourdin mit ihrem Vater Eli Gourdin in Südafrika auf Großwildjagd unterwegs.
Auf ihrer Facebook-Seite "Braids and Bows" und auf ihrem Instagram-Account veröffentlichte sie Bilder von dem Trip, auf denen sie mit ihren Jagdtrophäen posiert. Darunter unter anderem ein Zebra, eine Giraffe und ein Gnu. Viele Facebook-Nutzer waren von dem Anblick entsetzt und bezeichneten Gourdin in den Kommentaren als "Mörderin" oder "Psychopathin". Sogar Todesdrohungen soll sie aufgrund der Bilder erhalten haben, heißt es in einem Bericht der Daily Mail.
Aryanna Gourdin und ihr Vater Eli Gourdin:
Kein Verständnis für Kritik
Gourdin scheint davon aber wenig beeindruckt, denn in einem Interview in der Fernsehsendung Good Morning America sagte sie, dass sie keine Meinung der Welt davon abbringen könne, die Jagd aufzugeben. "Es ist etwas, das ich schätze und genieße und ich will, dass andere Menschen sehen, was ich erlebt habe."
Ihr Vater, der ebenfalls dafür in der Kritik steht, seine Tochter mit auf die Jagd zu nehmen, sagte in der Fernsehsendung, dass sich die Leute lieber um ihre eigenen Probleme kümmern sollen. So sei zum Beispiel jene Giraffe, die er und sein Tochter erlegt haben, ein Problem für die restliche Herde gewesen. Ihr Fleisch habe man an Waisenkinder gespendet. Zum ersten Mal gemeinsam auf Jagd gingen er und Aryanna, als diese sieben Jahre alt war. Den Trip nach Südafrika bezeichnete die heute Zwölfjährige als eine ihrer Traumjagden.
Jagd-Boom bei Frauen
Laut einem Bericht in der Welt erlebt die Jagd bei Frauen in den USA seit einigen Jahren einen regelrechten Boom. Laut Angaben der National Shooting Sports Foundation ist die Zahl der Jägerinnen zwischen 2008 und 2012 um mehr als zehn Prozent gestiegen. Die New York Times berichtete kürzlich, dass aufgrund dieser Entwicklung nun auch rosarote Kleidung für die Jagd zugelassen wurde. Für Afrika ist die Großwildjagd ein lukratives Geschäft. Laut Schätzungen der Organisation Pro Wildlife werden jährlich rund 100.000 Tiere von vermögenden Jägern getötet, die sich den Abschuss eines Büffels beispielsweise rund 15.000 Dollar kosten lassen.