Leben/Gesellschaft

Forscher finden Gen, das Gewebe straff hält

Ein Forscherteam mit österreichische Beteiligung hat einen Gendefekt entdeckt, der zum Erschlaffen von Gewebe führt: Bei Fischen und menschlichen Zellverbänden mit einem schadhaften „YAP“-Gen gibt das Gewebe der Schwerkraft nach, wird abgeflacht und deformiert, berichten sie in der Fachzeitschrift „Nature“.

Die Wissenschafter hatten Medaka-Fischembryos entdeckt, deren Körper „ausgesprochen abgeflacht“ waren und „fortschreitend kollabierten“. Als Ursache fanden sie eine Genveränderung im so genannten YAP-Gen. YAP regelt, dass die notwendige Gewebespannung aufrechterhalten wird, schreiben die Forscher.

Je nachdem, ob die Forscher solche Fisch-Mutanten auf die linke oder rechte Seite sowie den Rücken legten, kollabierte ihr Gewebe jeweils in Richtung der Erdanziehungskraft, erklärte Carl-Philipp Heisenberg vom Institute of Science and Technology (IST) Austria in Klosterneuburg. Die Abflachung stamme von der Unfähigkeit des Gewebes, Kräften von außen zu widerstehen.

Den gleichen Effekt sahen die Forscher auch bei im Labor kultivierten menschlichen Stammzellen, die einen runden Zellverband bilden. Auch sie wurden durch äußere Krafteinwirkungen abgeflacht (in diesem Fall durch Fliehkraft).