Die Hot Spots der Frau
Von Gabriele Kuhn
Streicheln, drücken, reiben, kitzeln: Berührung hat viele Facetten, Berührung tut gut. Die Frage ist nur: Wie? Und wo? Darauf geben jetzt Forscher der Université du Québec eine Antwort, ihre Studie wurde im "Journal of Sex and Medicine" veröffentlicht. Getestet wurden folgende "Berührungsarten": Leichte Berührung, Druck und Vibrationen - und zwar an 30 Frauen im Alter von 18 bis 35 Jahren.
Zu diesem Zwecke mussten sich die Damen ausgezogen, aber mit einem Leintuch bedeckt und mit verbundenen Augen, hinlegen. Dann wurden sie an verschiedenen Körperstellen berührt und stimuliert, ca. eineinhalb Sekunden lang. Danach wurden die Frauen nach ihren Empfindungen befragt. Das Ergebnis: Die Nackenregion rund um Hals und Hinterkopf reagiert hochsensibel auf zarte Berührungen, im Bereich der Klitoris wurden Vibrationen und Druck als gut empfunden, Brustwarzen "mögen" ebenfalls Druck. In der Region um Vulva und Anus tun Druck, Vibration in Abwechslung mit sanften Berührungen gut. Ziel der Studie war es, Erkenntnisse zu sammeln, die im Rahmen von Operationen in sensiblen Bereichen für das OP-Ergebnis herangezogen werden können.
Body Mapping als Entdeckungsreise
Vor Pauschalrezepturen in Sachen Berührung ist trotzdem zu warnen: Die gibt es nämlich nicht. Jede Frau, jeder Mensch ist individuell - und hat daher individuelle Vorlieben. Dr. Ruth Westheimer, die legendäre amerikanische Sexualtherapeutin, rät Paaren, die "Körperlandschaft" des jeweils anderen zu erkunden. Und zwar mit Hilfe einer Methode, die sich "Body Mapping" nennt und die hilft, etwas über die Partnerin bzw. den Partner zu lernen. Sie sagt: "Gehen Sie auf Entdeckungsreise, um Ihren Körper und den Ihres Partners ausgiebig zu erforschen." Body Mapping ist kein Vorspiel, sondern die Hauptaufgabe besteht darin, die Körperstellen des Partners zu entdecken, die besonders sensibel auf physische Stimulation reagieren. Das kann auch der Fuß sein, die Wade oder das Ohr.