Leben/Family

Seltsame Flugbahnen mit großen Auswirkungen

Wir befinden uns im Jahr 1997. Brasilien spielt gegen Frankreich, als der Schiedsrichter ein Foul pfeift. Für Roberto Carlos liegt nun der Ball 35 Meter vom Tor entfernt zum Freistoß bereit. Das Tor wird allerdings von einer Mauer aus Spielern geschützt.

Ein Treffer scheint unmöglich, doch der brasilianische Abwehrspieler setzt selbstsicher zum Schuss an. Der Ball hebt rotierend ab, fliegt wie von unsichtbarer Hand geführt eine Kurve, segelt so an der Bastion der gegnerischen Spieler vorbei – und landet im Netz. Unglaublich!

Das Geheimnis dieses legendären Tores liegt im Magnuseffekt, wie erst Jahre später von Physikern bestätigt wurde. Dieser Effekt kann aber nicht nur auf einen fliegenden Ball einwirken, sondern auch auf alltägliche Gegenstände – aus denen wir heute unseren Magnusflieger bauen.

Dafür brauchst du folgende Materialien: Zwei Becher, Klebeband und ein wirklich langes Gummiband.

Zuerst stellst du einen der beiden Becher mit der Öffnung nach unten auf einen Tisch. Jetzt platzierst du den zweiten Becher so auf den ersten Becher, dass eine Sanduhrform entsteht. Diese „Bechersanduhr“ klebst du mit dem Klebeband fest zusammen. Übrigens, du kannst Becher aller Größen und auch aus unterschiedlichsten Materialien (Papier oder Kunststoff) dafür verwenden.

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So funktioniert’s

Um den Flieger effektvoll abzuschießen, wickelst du das Gummiband zwei bis drei Mal in der geklebten Mitte und mit ein wenig Spannung um die beiden Becher. Halte die zusammengeklebten Becher dabei so, wie im Bild zu sehen.

Für den perfekten Start lässt du nun den selbst gebauten Magnusflieger los und beschreibst mit der Hand, in der du das Gummiband hältst, eine runde Bewegung nach unten.

Das benötigt zwar ein wenig Übung, aber wenn du den Dreh erst einmal raushast, ist das Gefühl des Erfolgs riesig – genauso wie die Siegesfreude von Roberto Carlos im legendären Fußballmatch Brasilien gegen Frankreich!

Fragen zum Experiment der Woche sende an kurier@sciencepool.org