Leben/Gesellschaft

Familienbeihilfe künftig ohne Antrag

"Geld ohne Formular" heißt es künftig bei der Familienbeihilfe: Ab Mai soll es möglich sein, die Familienbeihilfe automatisch ohne Antrag zu bekommen, wenn anlässlich der Geburt alle erforderlichen Daten vorliegen. Der Ministerrat beschloss Dienstag eine entsprechende Regelung.

Unkomplizierte Auszahlung

Derzeit muss man beim Finanzamt einen Antrag auf Gewährung der Familienbeihilfe stellen. Künftig soll ein Abgleich etwa mit den Daten aus dem Zentralen Personenstandsregister durchgeführt werden, um die Anspruchsvoraussetzungen zu überprüfen. Liegen alle Informationen vor, kann die Familienbeihilfe rasch und unkompliziert ausgezahlt werden. Fehlen Daten, wie zum Beispiel die Kontonummer, auf die die Familienbeihilfe überwiesen werden soll, soll ein zielgerichtetes Informationsschreiben an die Eltern ergehen.

Insgesamt sollen davon geschätzte 80.000 Familien pro Jahr profitieren. Es sei Ziel der Regierung, bürokratische Barrieren abzubauen, erklärten Familienministerin Sophie Karmasin und Finanzminister Hans Jörg Schelling (beide ÖVP) in einer Stellungnahme gegenüber der APA. "So sollen Bürgerinnen und Bürger im Kontakt mit Behörden weniger Zeit und weniger Kosten aufwenden müssen. Die Antragslose Familienbeihilfe ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung."

Positive Reaktionen

Finanzminister Hans-Jörg Schelling und Familienministerin Sophie Karmasin (beide ÖVP) zeigten sich in einer Aussendung erfreut: „Wir sind mit der gemeinsamen Initiative unserem Ziel einer schlankeren Verwaltung und damit verbundenen ausgabenseitigen Einsparungen einen Schritt näher gekommen.“

Auch die Grünen begrüßen die Einführung der antraglosen Familienbeihilfe. Sie fordern in einer Aussendung darüber hinaus, dass Eltern darüber verständigt werden, dass Anspruch auf Familienbeihilfe besteht bzw. wenn der Anspruch nicht automatisch anerkannt werden kann.