Leben/Gesellschaft

Mars-Mission: Paar soll zum Roten Planeten

Der erste Weltraumtourist Dennis Tito plant eine private bemannte Mission zum Mars: Vorgesehen sei eine Umrundung des Roten Planeten im Rahmen einer 501-tägigen Mission, die im Jänner 2018 stattfinden solle, sagte Tito am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Washington. Das ambitionierte Projekt werde dadurch begünstigt, dass zu diesem Zeitpunkt Mars und Erde besonders günstig und näher als sonst zueinander stünden. Eine Landung ist allerdings nicht geplant - die Kosten dafür wären zu hoch.

Bis zu zwei Milliarden Dollar

Konkrete Angaben zu den voraussichtlichen Gesamtkosten für das Megaprojekt, das über private Spenden finanziert werden soll, machte Tito nicht. Robert Zubrin von der Organisation Mars Society schätzte die Kosten indes auf "eine bis zwei Milliarden Dollar" (bis zu 1,52 Milliarden Euro). Das Team um Tito gründete bereits eine Stiftung mit dem NamenInspiration Mars, die auch die beiden dafür vorgesehenen Weltraumtouristen dafür rekrutieren will.

Astronauten-Paar

Geplant ist demnach, einen Mann und eine Frau mittleren Alters zum Roten Planeten zu schicken - damit dürfte der 72-jährige Tito als Kandidat ausfallen. Die Idee, ein Paar zum roten Planeten zu schicken, hat Projektmitglied Jane Poynter erklärt - sie hat ab 1991 im Rahmen des "New Age Garden of Eden"-Projekts für zwei Jahre testweise in einem nach außen hin abgeschlossenen Ökosystem gelebt. Ein Paar mittleren Alters hätte für ein Leben unter derart schwierigen Bedingungen die nötige Stressresistenz, wird Poynter von der BBC zitiert. Sie habe dies selbst bei ihrem "Garden of Eden"-Einsatz gemerkt: "Man braucht jemanden, dem man vollständig vertrauen kann."

Das Alter der beiden Astronauten spiele vor allem wegen der im Weltall herrschenden Radioaktivität ein wichtiger Faktor: Diese beeinflusse die Fruchtbarkeit höchst negativ - deshalb sei man auf der Suche nach Astronauten, die bereits Kinder hätten. Ältere Menschen tragen zudem wengier Schaden durch radioaktive Strahlung davon als jüngere, so die Begründung.

"Mission für Amerika"

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Tito sprach von einer "Mission für Amerika", die "Wissen, Erfahrungen und Impulse für die nächste große Ära der Weltraumforschung" bringen werde. Die US-Weltraumbehörde NASA begrüßte die Pläne und erklärte sich zu Gesprächen über eine mögliche Zusammenarbeit mit Inspiration Mars bereit. Finanzielle Hilfe will Tito von der NASA aber nicht. Der US-Multimillionär war im Jahr 2001 der erste Tourist im Weltall und verbrachte eine Woche auf der Raumstation ISS.