Leben/Gesellschaft

Trumps Gesundheitspläne: "Wäre ohne OP gestorben"

Jimmy Kimmels tränenreiche Rede über seinen neugeborenen Sohn, der mit einem Herzfehler zur Welt kam, rührte Anfang der Woche Millionen Zuseher und User im Netz zu Tränen (mehr dazu hier). Dank einer Operation und des Einsatzes der Ärzte sei sein Kind mittlerweile auf dem Weg der Besserung, berichtete der Moderator. Doch Kimmels Plädoyer für ein gerechtes Gesundheitssystem, das nicht zwischen Reich und Arm unterscheidet, schlägt nun weiter Wellen. Das berichten zahlreiche Medien, darunter CNN, Mic.com und der Chicado Tribune.

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Kimmels politische Botschaft

Hintergrund ist Kimmels politische Botschaft, die er mit dem Öffentlichmachen seines privaten Schicksalsschlages verbreiten will. Der Talkmaster ist ein Unterstützer der von Ex-Präsident Barack Obama installierten Gesundheitsreform, besser bekannt als Obamacare. Der "Patient Protection and Affordable Care Act", wie das Gesetz im genauen Wortlaut heißt, wurde auf Betreiben der Regierung Obama im Jahr 2010, dem zweiten Jahr der Regierungszeit von US-Präsident Obama, vom US-Kongress beschlossen.

Donald Trump hält nicht viel von Obamas Errungenschaften in Sachen Gesundheitssystem. Er will große Teile von Obamacare daher abschaffen, das kündigte der Republikaner bereits während des Wahlkampfes an. Stattdessen will er ein System, dass "viel günstiger und viel besser ist" einführen. Die Chancen dafür stehen gut: Bei der Abstimmung im Repräsentantenhaus stimmte eine knappe Mehrheit dafür, die historische Krankenversicherung in Teilen abzuschaffen (mehr dazu hier).

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Die Folgen, die Trumps Pläne für die USA und vor allem einkommensschwache Bevölkerungsschichten haben würde, hält Kimmel für fatal. "Wenn dein Baby im Sterben liegt, sollte es egal sein, was du verdienst - darin sind wir uns doch alle einig, egal ob Demokraten oder Republikaner", sagte Kimmel in seiner Show.

#IAmAPreexistingCondition

Nachdem Kimmels Appell um die Welt ging, melden sich nun immer mehr Frauen auf Twitter zu Wort und zeigen sich empört darüber, dass Versicherungen künftig womöglich Menschen mit Vorerkrankungen von ihren Leistungen ausschließen dürfen. Die weibliche Bevölkerung der USA fühlt sich mehrheitlich betroffen, da Medienberichten zufolge viele Krankheiten und Diagnosen, die eben gerade Frauen betreffen, in Zukunft nicht mehr von den Versicherungen bezahlt werden könnten.

"Ich wäre ohne Operation gestorben", schreibt eine Userin und berichtet von ihrer Schilddrüsenkrebserkrankung. Andere posten schlichtweg ihre medizinischen Diagnosen, deren Behandlung ohne Versicherung nicht bezahlbar gewesen wäre.

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