Die Namen des Frühlings
Von Martin Burger
Die alten Germanen unterschieden nur zwischen Sommer und Winter. Die Bezeichnung Frühling oder Frühjahr ist relativ jung, sagt der Sprachforscher Hubert Bergmann vom Institut für Dialekt und Namenforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die älteste Bezeichnung für Frühling ist Lenz, der heute nur noch dichterisch verwendet wird. Das Wort sei etymologisch mit "lang" verwandt, sagt Bergmann. Gemeint waren damit die länger werdenden Tage im Frühling.
Im Tiroler Paznaun heißt der Frühling Langez, in der Gegend um Lienz Langes und im Salzburger und im Salzburger Flachgau Lanzing. Der heutige Standardname Frühling stammt ursprünglich aus einem kleinen Gebiet in Oberösterreich.
In Kärnten ist das Wort Auswart oder auch Auswärts üblich. "Dieser Bezeichnung liegt die Vorstellung zugrunde, dass das Jahr der schönen Zeit entgegengeht. Der Herbst heißt logischerweise Einwärts.
Sprachforscher finden Parallelen zwischen dem Deutschen und dem Friulanischen oder Slowenischen. "Im Friulanischen heißt der Frühling insude, was eine Ableitung des lateinischen exire, hinausgehen, ist."