Leben/Gesellschaft

Der sich verändernde Teich

Bei dem futuristisch anmutende Refugium von Theresa Pöckl im burgenländischen Mönchhof spielt das Element Wasser eine gewichtige Rolle in der Gesamtkonzeption. Das Team von „ad2 architekten“ hat den Badeteich nahtlos an das Gebäude gesetzt, als Bestandteil des Ensembles. Die Hausmauern sind gleichzeitig Teil der Beckeneinfassungen. Es wächst also gleichsam aus dem Wasser heraus und die Reflexionen an der Wasseroberfläche spiegeln sich an den Decken und Wänden im Inneren des Gebäudes. Der Teich bietet das ganze Jahr über ein den Tages-und Jahreszeiten entsprechend wechselndes Naturschauspiel. „Ich wollte keinen sterilen Pool“, sagt die Winzerin, „sondern einen lebendigen, ohne Chlor und andere Chemie, schon wegen meiner Enkelkinder.“

Mit der Natur im Reinen

Der Schwimmteich in Pöckls Garten ist ein Nachbau eines natürlichen Gewässers, ein vollkommenes Zusammenspiel von Pflanzen und Tieren, wie sein Vorbild in der Natur. Dieser spezielle Typ des Schwimmteichs hat unter dem Namen „Biotop“ einen Siegeszug durch die Gärten angetreten. Die Grundidee besteht darin, in einen Teich ein etwa halb so großes Becken einzubauen, dessen Begrenzungsmauern ein Stück unterhalb des Wasserspiegels enden. So bleiben die beiden Wasserkörper in Kontakt und Austausch. Der Pflanzenbestand, der weitgehend außerhalb des eigentlichen Schwimmbereichs liegt – in der sogenannten Regenerationszone – reinigt das Badewasser.

Flache mit Röhricht bewachsene Ufer und heimische Sumpf-und Wasserpflanzen in den Tief-und Flachwasserzonen geben dem Gewässer ein natürliches Aussehen. Einen der allerersten „Biotope“ baute Ökopionier Werner Gamerith 1983 in seinem Garten, dieser Teich funktioniert heute noch. Das Klosterneuburger Unternehmen des Biologen Peter Petrich, das den Begriff „Biotop“ programmatisch im Firmennamen führt, hat diesen Urtyp seit den 80er-Jahren in Hunderten Gärten im In- und Ausland professionell errichtet, darunter auch die Anlage von Theresa Pöckl.

Bei einer Weiterentwicklung des „Biotop“-Systems wird das Badewasser durch einen Bakterienfilter ähnlich einer biologischen Kläranlage gepumpt. Optisch ist dieser „Living Pool“ nicht mehr von einem herkömmlichen Schwimmbad zu unterscheiden. Das Wasser darin ist zwar glasklar, ganz ohne Chemie. Doch das ständig wechselnde Naturschauspiel fehlt.