Leben/Gesellschaft

Damit Zecken Hunde nicht krank machen

Sie warten auf hohen Gräsern, im Gestrüpp und im Unterholz. Blut ist ihr Lebenselixier. Streift ein Warmblütler an ihnen an, stechen sie zu. Milde Temperaturen begünstigen die Verbreitung der Zecken. Und erhöhen für freilaufende Haustiere die Gefahr, zum Wirt zu werden.

"Es gibt sehr gute Mittel, Hunde vor Parasiten zu bewahren", sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt die Möglichkeiten der Vorsorge.

Arzneimittelsicherheit

"Hunde sollten ab der achten Lebenswoche einen Zeckenschutz erhalten. Ab diesem Alter sind die Präparate zugelassen und haben in der richtigen Dosierung kaum Nebenwirkungen. Das Risiko für einen Zeckenbefall dagegen steigt mit zunehmender Unabhängigkeit des Welpen", sagt Reitl. Das Mittel der Wahl hängt von den Vorlieben des Hundes sowie des Halters ab. Der Tierarzt berät individuell.

Schutz vor Befall

Spot-on-Präparate, die auf den Nacken des Hundes geträufelt werden, halten die Schmarotzer etwa einen Monat fern. Sie brauchen eine Stunde, um einzuziehen, dann ist der Wirkstoff für Schleckmäuler und Menschen ungefährlich. "Die Mittel sind in der Haut. Durch häufiges Baden oder Schwimmen waschen sie sich aus", sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.

Auch medizinische Halsbänder, die drei bis sechs Monate vor Parasitenbefall schützen, müssen vor dem Schwimmen abgenommen werden. "Das kann mühsam sein. Zudem toleriert nicht jeder Hund zwei Halsbänder", sagt die Expertin Von Shampoos, Puder und Futterergänzungsmitteln rät sie ab.

Schutz vor Krankheiten

Zecken übertragen vor allem Anaplasmose, Borreliose, Babesiose und Ehrlichiose. Die Krankheiten verursachen Fieber, Lahmheit, Gelenksentzündungen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust – mitunter lebenslange Schäden. Im schlimmsten Fall führen sie zum Tod des Hundes. Vorsorgen schützt.

"Neu sind Kautabletten für drei Monate. Die Zecken nehmen den Wirkstoff bei der Blutmahlzeit auf, sie sterben und fallen ab", sagt Reitl. Die Impfungen gegen Babesiose bzw. Borreliose sind in erster Linie für Risikogruppen bzw. -gebiete überlegenswert.

"Bei guter Prophylaxe ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung schon sehr gering", beruhigt der KURIER-Tiercoach: "Schließlich muss der Zeck infiziert sein und über einige Stunden am Wirt Blut saugen."

Probleme mit der Katze, Sorgen um den Hund, Fragen zu Sittich, Schildkröte & Co? Schreiben Sie an: tiercoach@kurier.at

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