Clickertraining für die Katze
Von Hedwig Derka
Ein Click, wenn der Bär im Zoo seine Tatze zur Untersuchung durchs Gitter streckt. Ein Click, wenn der Delfin durch den Ring springt. Ein Click, wenn die Zirkus-Ziege und des Zauberers Gans das Publikum unterhalten.
"Clickertraining ist eine verbreitete Methode des Tiertrainings", sagt Zoodoc Katharina Reitl. Die Expertin aus dem KURIER-Tiercoach-Team weiß, dass sich auch Haustiere durch die Kombination aus Geräusch und Belohnung in ihrem Verhalten beeinflussen lassen. Positive Verstärkung motiviert sie dazu, Kunststücke vorzuführen oder Manieren zu lernen. Übung macht selbst eigenwillige Katzen zu Meistern.
Signal
Zunächst wird der Vierbeiner behutsam an das Geräusch gewöhnt. Katzen habe sensible Ohren und sind schnell verstört. Der Knackfrosch kann durch die Hosentasche gedämpft oder durch leises Pfeifen oder Fingerschnippen ersetzt werden. Individuelles Austesten geht dem Trainingsbeginn voraus. Es folgt die Konditionierung: Signal – delikates Häppchen, das Geräusch bekommt eine Bedeutung. Der Trick kommt dazu. Später kann die Belohnung hinausgezögert werden.
Motivation
"Beim klassischen Clickertraining wartet man, bis das Tier von sich aus ein Verhalten zeigt und festigt es durch Belohnung", erklärt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Danach wird das Verhalten an ein Wort oder an ein Handzeichen gekoppelt, um es bewusst abrufen zu können. Da Katzen von sich aus selten neue Aktivitäten setzen und – rasch ungeduldig – das Interesse verlieren, kann der Besitzer zwanglos nachhelfen. Er positioniert den Sessel und animiert das Tier hinauf zu springen, er holt eine Schachtel und lockt es hinein.
"Welpen sind leichter zu trainieren, weil ihre natürliche Neugierde und der Spieltrieb in dieser Lebensphase am größten sind", sagt der KURIER-Tiercoach. Prinzipiell ist die Beschäftigung für alle sinnvoll. Spaß vertreibt die Langeweile, hält fit und intensiviert die Mensch-Tier-Beziehung.