Es begann mit einem Katalog für "Ehehygiene"
Als nach dem Zweiten Weltkriegin Beates Uhses Dorf immer mehr Frauen ungewollt schwanger wurden, fragten sie Beate um Rat. Die erinnerte sich an die Knaus-Ogino-Methode und beriet von nun an junge Bauersfrauen über Verhütung. Von ihrer einfachen, zweiseitigen Anleitungsbroschüre "Schrift X", die Beate Uhse im Jahr 1947 für zwei Reichsmark verkaufte, setzte sie insgesamt 32.000 Exemplare ab. Daraus entstand im Jahr 1949 der erste achtseitige Katalog für "Ehehygiene-Bedarf". Daraufhin zog Uhse nach Flensburg, um ihr Unternehmen im großen Stil hochzuziehen.
Erster Sex-Shop der Welt
In Flensburg eröffnete sie dann auch den ersten Sex-Shop der Welt. Mit ihrem jüngsten Sohn aus zweiter Ehe bildete sie im Jahr 1982 eine Aktiengesellschaft, im Mai 1999 ging das damals größte europäische Erotikunternehmen als weltweit erstes seiner Art an die Börse. Im Jahr 2008 beginnen die Umsätze sukzessive zu sinken. Alte Läden mit dem leichten SchmuddelTouch werden geschlossen. Das Internet hat auch diese Branche verändert, die einst erfolgreiche Firma musste sich wandeln. Aktuell konzentriert man sich auf die Zielgruppe Frauen und Paare.
Die Erotik-Legende
Doch im Laufe ihres Wirkens machte Uhse den Sex erst in Deutschland, dann auch in den Nachbarländern salonfähig. Sie selbst war ein Phänomen: Noch mit 73 steuerte die Pilotin ihr eigenes Flugzeug, mit weit über 70 lernte sie noch Tauchen und Golfspielen. Im Juli 2001 starb Beate Uhse an den Folgen einer Lungenentzündung.