Wolfgang Popp: Gespensterjagd in Marokko
Von Peter Pisa
Wenn Ö1-Kulturredakteur Wolfgang Popp übers Verschwinden schreibt, zum dritten Mal macht er das, so interessieren ihn die Rastlosen, die – sagt er beim Plaudern mit dem KURIER – einen Ort suchen, der das Beste aus ihnen herauszukitzeln vermag.
Nicht Aussteiger, die sich mit dem Basteln von Strohsandalen über Wasser halten, interessieren ihn. Sondern – Popp zitiert die Literaturwissenschaftlerin Svetlana Boym – in Saint Elsewhere erfolgreiche Geschäftsleute oder leidenschaftliche Wissenschaftler werden.
In "Wüstes Leben" sucht ein Mann seinen Bruder und findet einen Teil von sich selbst. Er hatte den Kontakt abgebrochen, denn der Bruder war immer der G’scheitere, Charmantere, Geniale, und jetzt ist er nach Marokko verschwunden. Wolfgang Popp beeindruckt auch mit Beschreibungen des Landes - aber als Hintergrund für die private Gespensterjagd.
"Sein" Radiosender müsste sehr stolz auf ihn sein.
Wolfgang Popp:
„Wüste Welt“
Edition Atelier.
160 Seiten.
19 Euro.