Kultur

Kirche und Caritas würdigen verstorbenen "Ostbahn Kurti"

Der plötzliche Tod von Willi Resetarits alias "Ostbahn Kurti" hat auch die katholische Kirche und die Caritas "tief betroffen" gemacht. Mit ihm verliere "das Burgenland, die Volksgruppe der Burgenlandkroaten und ganz Österreich eine Stimme, die nicht nur unvergleichlichen Melodien, sondern auch den Benachteiligten und Entrechteten unserer Gesellschaft Gehör verschaffte", wird der Eisenstädter Bischof Ägidius J. Zsifkovics von Kathpress zitiert. Resetarits habe "in seiner facettenreichen musikalischen Karriere seinen Erfolg immer für sozial- und gesellschaftspolitische Projekte genützt", so Zsifkovics. "Er blieb nicht, was schon viel gewesen wäre, der Musiker mit gesellschaftspolitischen Botschaften, sondern wirkte ganz konkret durch seine vielen sozialen Initiativen wie dem Wiener Integrationshaus."

"Schmerzliche Lücke"

Caritas-Präsident Michael Landau und Caritas-Wien-Direktor Klaus Schwertner äußerten sich auf Facebook zu Resetarits. Dessen plötzlicher Unfalltod "hinterlässt eine schmerzliche Lücke und ist ein herber Verlust", schrieb Landau. Das Ineinandergreifen von künstlerischem und sozialem Engagement habe viele Menschen ermutigt und inspiriert, sich für andere einzusetzen. Resetarits habe damit "sehr viel zu einem friedlichen und respektvollen Zusammenleben in unserem Land beigetragen". Schwertner schrieb "Oh nein. Der Kurtl ist nicht mehr" und erinnerte sich an "unzählige und unvergessliche" Konzerte von Resetarits, die er miterlebte. Wie unermüdlich sich der Verstorbene zeitlebens für Menschenrechte und Menschlichkeit einsetzte, "ist und bleibt vorbildlich. Er war ein echter Kämpfer für Menschlichkeit."

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ÖVP-Volksgruppensprecher Nikolaus Berlakovich bezeichnete Willi Resetarits in einer Aussendung als "großen Burgenländer mit einem großen Herzen". Er sei nicht nur "ein außergewöhnlicher Künstler" gewesen, "sondern war als Burgenland-Kroate dem Burgenland zutiefst verbunden und hat sich immer für die Volksgruppen engagiert. Hervorzuheben ist insbesondere auch, dass er sich für Benachteiligte in der Gesellschaft und gegen Fremdenfeindlichkeit eingesetzt hat."

TV-Sender ändern Programm

Anlässlich des Todes von Willi Resetarits gibt es im Fernsehen zahlreiche Sonderprogrammierungen: Der ORF bringt im „kulturMontag“ (22.30 Uhr, ORF2) einen Nachruf. ORF III ändert sein Programm:  Heute, Montag, ist in einem „Kultur Heute Spezial“ (20.15 Uhr) u. a. Freundin und Wegbegleiterin Birgit Denk zu Gast. Anschließend folgt die Dokumentation „Losst's eich nix gfoin“ (21.05 Uhr) von Günther Löffelmann, um 21.55 Uhr steht ein Dacapo von „Orte der Kindheit“ auf dem Programm. In „DENK mit KULTUR“ (22.30 Uhr) ist Willi Resetarits gemeinsam mit Ruth Brauer-Kvam zu Gast bei Birgit Denk, um 23.25 Uhr folgt die ORF-III-Neuproduktion „Die lange Nacht des Willi Resetarits“ mit den legendärsten Konzerten und den denkwürdigsten Auftritten. Den Abend in memoriam Willi Resetarits beschließt der Spielfilm „Blutrausch“ (1.30 Uhr), in dem die Kunstfigur Dr. Kurt Ostbahn in eine skurrile Kriminalgeschichte gerät.

ServusTV ändert in memoriam Willi Resetarits sein Programm und sendet am heutigen Montag um 22.30 Uhr eine ihm gewidmete Ausgabe von "Austropop-Legenden". Die Doku von Rudi Dolezal zeichnet die wichtigsten Stationen der bunten und langen Karriere des Musikers nach, der sich als "Ostbahn-Kurti" ins österreichische Musikgedächtnis eingeschrieben hat. Resetarits ist am gestrigen Sonntag im Alter von 73 Jahren tödlich verunglückt. Noch am Samstagabend hatte er den Flüchtlingsball des Integrationshauses in Wien eröffnet.