Kultur

Wiener Museen melden Rekorde

Die Wiener Museen konstatieren für das Jahr 2015 durch die Bank Rekordbesucherzahlen.

Der städtische Museumskonzern, das Wien Museum, kam mit all seinen Standorten (Musikerwohnungen, Uhrenmuseum und so weiter) auf 452.818 Besucher – und übertraf damit das bisherige Rekordjahr 2014 (mit 432.831 Besuchern). 2013 hatte man lediglich 403.224 Personen gezählt. Im Haupthaus am Karlsplatz wurde mit 166.075 Besuchern das Rekordniveau von 2014 (166.059) gehalten. Den größten Zuwachs gab es im Mozarthaus (von 138.722 auf 157.122 Besucher).

Auch das Jüdische Museum Wien und das Freud Museum konnten die Besucherrekorde des Jahres 2014 übertreffen. Rund 118.000 Besucher an beiden Standorten des JMW in der Dorotheergasse und Judenplatz bedeuten eine Steigerung von drei Prozent. Als Magnet erwies sich die Ausstellung "Ringstraße ein jüdischer Boulevard" im Palais Eskeles mit mehr als 56.000 Besuchern. Das Sigmund Freud Museum meldete sogar eine Steigerung um mehr als acht Prozent (von 84.293 auf 91.322 Besucher).

Stunde im Stiegenhaus

Der Eigendeckungsgrad beträgt nun knapp 75 Prozent, die Kapazitätsgrenzen sind längst erreicht: "In Stoßzeiten warten Gäste mitunter eine Stunde im Stiegenhaus", so Direktorin Monika Pessler. Die zu kleine Ausstellungsfläche (mit nur 280 Quadratmetern) und veraltete Serviceeinrichtungen seien dem internationalen Publikum kaum mehr zumutbar. Pessler wartet weiter auf die Zustimmung der Politik zur Erweiterung auf 400 Quadratmeter.

Die Ergebnisse 2014 übertrafen weiters das Leopold Museum (Steigerung von 349.689 auf 368.128 Besucher) und das KunstHaus-Wien (von 113.633 auf 116.302 Besucher).

Einen neuen Rekord meldete zudem die Nationalbibliothek für die musealen Einrichtungen samt Prunksaal: Die Besucherzahl konnte um über sieben Prozent gesteigert werden (von 268.049 auf 288.775 Besucher). Das starke Plus verdankt sich dem neuen Literaturmuseum, das in einem Dreivierteljahr (ab der Eröffnung am 17. April) von 18.405 Personen besichtigt wurde.

Die Gemäldegalerie der Akademie der Bildenden Künste schließlich kam auf rund 32.000 Besucher – und fuhr damit "das beste Ergebnis seit der Wiedereröffnung im Jahr 2010 ein". In den angegliederten Ausstellungsräumen mit dem Titel "xhibit" wurden zusätzliche 12.237 Besucher gezählt. Wie viele Besucher die Bundesmuseen hatten, konnte nicht in Erfahrung gebracht werden: Das Kulturministerium untersagte den Häusern, den Medien Zahlen bekanntzugeben.

Grund zum Jubeln hatte auch ein Wiener in Frankfurt, nämlich Max Hollein: Das Städel Museum verzeichnete mit 651.036 Besuchern die größte Resonanz in seiner 200-jährigen Geschichte. Das bisher stärkste Jahr war 2012 (447.395 Besucher), gefolgt von den Jahren 2014 (423.704) und 2013 (402.007). Mit zusätzlich 273.763 Besuchern in der Schirn Kunsthalle und 56.933 Besuchern im Liebieghaus (Skulpturensammlung) verbuchten die drei von Hollein geleiteten Frankfurter Kulturinstitutionen 2015 insgesamt 981.732 Besuche.