Die Stadt ist immer ein Platz zum Spielen
Der Spieltrieb gehört zum Menschsein – und keine (urbane) Gesellschaft ist denkbar ohne Spiele. Die Räume der Stadt waren und sind stets Orte des Spiels – für Kinder wie für Erwachsene. Die Topografie dieser Spielräume reicht von öffentlichen Plätzen wie Parks oder Straßen über halböffentliche Orte wie Kaffeehaus, Wirtshaus oder Lottokollektur bis zum privaten Raum.Die Ausstellung „Spiele der Stadt – Glück, Gewinn und Zeitvertreib“ im Wien Museum begibt sich auf die Suche nach den Spielräumen Wiens, von den Salons des 18. Jahrhunderts bis zu den heutigen Automatenhallen.
Dabei wird unter anderem erläutert, welche Spiele wo und von wem gespielt werden, wie sich die Spiele und auch der öffentliche Raum, der spielerisch genutzt wird, verändern. Im Kaffeehaus wurden andere Spiele gespielt als im Wirtshaus, im bürgerlichen Wohnzimmer andere als in der Arbeiterwohnung.Von klassischen Gesellschaftsspielen wie Tarock oder Schach erzählt die Ausstellung ebenso wie von der Rummy-Mode der 20er-Jahre („Die Emmy spielt Rummy“) oder von vergessenen Spielen wie „Glocke und Hammer“.
Impressionen der Ausstellung
Sraßenspiele
Ein eigenes Kapitel gilt den Spielen auf der Straße wie dem Reifentreiben und dem Tempelhupfen sowie der Gestaltung von Kinderspielplätzen. Zur Sammlung von Brett- und Kartenspielen gehören Straßenbahn-Spiel, Gigerl-Tarock, Erziehungsspiele für Knaben und Mädchen und politische Propagandaspiele.
Auch Raritäten sind zu sehen: die Tarock-Schatulle von Johann Strauß oder eine frühe Variante des DKT („Monopoly“), die Wien zum Thema hat. Das legendäre Stoß-Spiel der Gürtelstrizzis, gezinkte Karten und Warnungen vor dem Falschspiel sowie die heute allerorts anzutreffenden Spielautomaten zeugen von den dunklen Seiten des Spiels in Wien.
Info: Wien Museum. 1040 Wien, Karlsplatz 8. 505 87 47-0. Dienstag bis Sonntag & Feiertag, 10 bis 18 Uhr.