Kultur

Liebe, Flucht und Selbstmord

Wenn ich vor die Türe gehe, habe ich das pralle Leben direkt vor der Nase. Und das gibt immer Inspiration. Dieses Wechselspiel zwischen Liebe und Hass, Tod und Lebensfreude, Kommen und Gehen liefert mir genug Stoff für Songs."

Eben hat Y’akoto, die Hamburgerin mit afrikanischen Wurzeln, ihr neues Album "Moody Blues" herausgebracht und eben dieses pralle Leben in 13 neue Songs zwischen Blues und Soul gepackt. Es geht um Bootsflüchtlinge, alleinerziehende Mütter oder Bindungsängste. Und in "Come Down To The River" um Selbstmord.

Depressionen

"Ich hatte in meinem Umfeld noch keinen Suizid-Fall", erklärt die 26-Jährige. "Aber ich habe zwei Freundinnen, die an schweren Depressionen erkrankt waren. Ihnen geht es jetzt besser. Aber der Zustand, dass man sagt, ich kann keinen weiteren Tag mehr ertragen, hat mich schon sehr berührt."

Die Highlights des Waves 2014

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Deshalb hat die ehemalige Tanzlehrerin ihr Album "Moody Blues" genannt – ohne zu wissen, dass es eine gleichnamige Band gab. Aber es gibt mit "Now Is The Time" auch einen Aufruf, sich den Problemen gelegentlich zu entziehen: "Ich bin eine, die sich gerne alles reinzieht, was in der Welt vorgeht", sagt sie. "Ich muss mich immer selbst daran erinnern, dass es auch notwendig ist, sich das Recht und die Zeit zu nehmen, ein paar Atemzüge lang an etwas Schönes zu denken."

Am 2. Oktober wird Y’akoto "Moody Blues" im Rahmen des Waves-Festivals im Wiener Porgy & Bess live vorstellen. Bei dem Alternative-Event, das heuer vom 1. bis 4. 10. über 100 Acts auf 15 Bühnen bietet und mit Veranstaltungen in Bratislava und Seminaren kombiniert ist, gibt es wieder viel zu entdecken: Etwa den großartigen Newcomer Kwabs (2. 10. Porgy & Bess), The Hidden Cameras (3. 10. Porgy & Bess) und Alexis Taylor (von Hot Chip) mit seinem Solo-Album "Await Barbarians" (3. 10. Flex).

INFO: Das komplette Programm und Tickets für das Waves-Festival unter: www.wavesvienna.com