Kultur

Wagner-Tenor Stephen Gould beendet seine Karriere

Der Tenor Stephen Gould beendet überraschend seine Karriere. Der US-Amerikaner, der die Bayreuther Festspiele in den vergangenen Jahren geprägt hatte, müsse sich aus gesundheitlichen Gründen von der Bühne verabschieden, teilte sein Management mit. Er gilt als einer der wichtigsten Heldentenöre der letzten Jahrzehnte. Im Mai 2015 wurde er in der Wiener Staatsoper zum "Österreichischen Kammersänger" ernannt.

"Ich blicke voller Dankbarkeit auf meine rund dreißigjährige Karriere und die Begegnung und Zusammenarbeit mit vielen herausragenden künstlerischen Persönlichkeiten in wichtigen Opernproduktionen und Konzertprojekten rund um den Globus zurück, und der Abschied fällt mir außerordentlich schwer", wird Gould in der Mitteilung zitiert.

Gould, der "Iron Man" der Bayreuther Festspiele genannt wurde, weil er dort in den vergangenen Jahren so viele große Partien in den Richard-Wagner-Opern sang, hatte in diesem Jahr seine Auftritte auf dem Hügel sehr kurzfristig absagen müssen. Er war - wie schon im Vorjahr - für die Titelpartien in "Tannhäuser" und "Tristan und Isolde" sowie als Siegfried in "Götterdämmerung" vorgesehen. Gould habe auf dringenden ärztlichen Rat hin seine Bayreuth-Teilnahme abgesagt, teilten die Festival-Verantwortlichen im Juli mit.

Gould, Jahrgang 1962 und in Roanoke, Virginia, geboren, hatte bereits 2004 in Bayreuth als "Tannhäuser" debütiert. Im vergangenen Jahr hatte er nicht nur gefeierte Auftritte in den drei Produktionen im Festspielhaus, sondern auch als Sänger beim Festspiel-Open-Air unter freiem Himmel im Festspielpark.

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Über seine künftigen Pläne sagte er laut seinem Management: "Ich werde mich erst einmal voll und ganz auf meine Gesundheit konzentrieren und danach meinen zweiten Traum erfüllen: Ich möchte junge talentierte Sänger in Meisterklassen unterrichten, meine Erfahrungen an sie weitergeben und sie gern ein Stück auf ihrem Weg ihrer Gesangskarriere begleiten."