Kultur

Body-Art-Künstler Chris Burden verstorben

Für seine Uni-Abschlussarbeit ließ er sich 1971 für fünf Tage in einen Spind sperren. Wenig später ließ sich Chris Burden, damals 25, aus rund fünf Metern Entfernung in den Oberarm schießen.

Die Performance "Shoot" – das Filmdokument ist bis 23.8. in der Schau "Mein Körper ist das Ereignis" im Wiener mumok zu sehen – machte Burden schlagartig als einen Künstler berühmt, der die Performance-Kunst zu neuen Extremen führte. 1974 zementierte Burden diesen Ruf weiter ein – er ließ sich an das Dach eines Autos nageln.

Doch der Künstler, der in der Wiener Galerie Krinzinger 2002 eine Hommage an den Aktionisten Rudolf Schwarzkogler zeigte, ließ sich nicht auf die Rolle des Draufgängers festnageln. In seiner späteren Karriere schuf er Skulpturen mit Licht und Bewegung, die immer wieder staunen ließen.

1996 zeigte das Wiener MAK den "Flying Steamroller", eine zwölf Tonnen schwere Dampfwalze, die auf einer Kranvorrichtung hängend so lange im Kreis fuhr, bis sie abhob: Sie gilt bis heute als ein Hauptwerk Burdens. Peter Noever, damals MAK-Direktor, wollte zwischen dem Museum und dem Bahnhof Wien-Mitte auch eine Installation mit Burdens Sammlung von alten Straßenlaternen realisieren. Das Projekt kam nicht zustande, die Laternen fanden 2008 im Werk "Urban Light" vor dem LACMA-Museum Verwendung. Es gilt als ein Wahrzeichen von Los Angeles.

Am Sonntag ist Chris Burden nun in seinem Haus in Kalifornien an Hautkrebs gestorben. Er war 69 Jahre alt.