Kultur

Ungewisse Zukunft: Haus der Geschichte Österreich will Klarheit

Monika Sommer, Direktorin des Hauses der Geschichte Österreich, nannte zwar keine möglichen Konsequenzen – auch nicht auf Nachfrage des KURIER. Aber sie richtete am Freitag zumindest einen Appell an die Politik: „Wir können nicht abwarten, bis sich eine neue Regierung konstituiert hat.“

Im Oktober 2018 regten der damalige Kulturminister Gernot Blümel und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (beide ÖVP) nicht nur eine Namensänderung, sondern auch eine Anbindung ans Parlament an. Derzeit ist das HdGÖ organisatorisch Teil der Nationalbibliothek. Zudem beansprucht das Kunsthistorische Museum die zur Verfügung gestellten Räume in der Neuen Burg.

Die Entscheidung hätte auf Basis einer Empfehlung erfolgen sollen – erstellt von einer Expertengruppe bis zum Sommer. Daher erhöhte Blümel die Subvention auf 1,5 Millionen Euro auch nur für das laufende Jahr. Doch die türkis-blaue Koalition gibt es nicht mehr – und die Beamtenregierung soll eigentlich nur verwalten. Für die Anbindung ans Parlament braucht es allerdings eine Novellierung des Bundesmuseengesetzes.

„Ich hoffe wirklich sehr, dass die Dringlichkeit, hier Entscheidungen zu treffen, erkannt wird“, sagt Monika Sommer. Die Rahmenbedingungen seien völlig offen, man müsse aber bald die nächsten Ausstellungen vorbereiten. Zudem seien die ab 2020 zur Verfügung stehenden Mittel zu gering.

Notfalls laufe, hört man, die Ausstellung über 100 Jahre Republik einfach weiter. Die Sorge, aus der Neuen Burg verjagt zu werden, ist übrigens unbegründet: Johanna Rachinger, Generaldirektorin der Nationalbibliothek, bestand beim Ausformulieren des Mietvertrages darauf, dass dieser nur mit Zustimmung des jeweiligen Kulturministers aufgelöst werden kann.