Kultur

Ulrich Seidls "Sparta" im Wettbewerb von San Sebastian

Der österreichische Regisseur Ulrich Seidl ist mit seinem neuen Film „Sparta“ im Wettbewerb des 70. Filmfestivals von San Sebastian vertreten. Dabei handelt es sich um das „Bruderstück“ zu Seidls letztem Film „Rimini“, der bei der heurigen Berlinale seine Premiere gefeiert hatte und bei der Diagonale zum besten Spielfilm gekürt worden war. In der Hauptrolle ist Georg Friedrich zu sehen. Das Filmfestival findet von 16. bis 24. September 2022 statt.

„Sparta“ feiert seine Europa-Premiere bei dem spanischen Filmfestival, im Frühjahr 2023 soll er in die Kinos kommen. Das Publikum bekommt dabei den Mittvierziger Ewald zu sehen, der seine Freundin verlassen hat, um in der rumänischen Einöde einen Neuanfang zu wagen. Dort baut er mit Burschen aus der Umgebung ein verfallenes Schulgebäude zu einer Festung aus. Damit erregt er den Argwohn der Dorfbewohner und Ewald muss sich einer lange verdrängten Wahrheit stellen. Seidl zeichnet nicht nur für die Regie, sondern gemeinsam mit Veronika Franz auch für das Drehbuch verantwortlich. Neben Friedrich sind in weiteren Rollen Florentina Elena Pop, der bereits verstorbene Hans-Michael Rehberg, Marius Ignat und Octavian-Nicolae Cocis zu sehen.

Im Wettbewerb um die „Goldene Muschel“ befinden sich unter anderem noch der argentinische Regisseur Manuel Abramovich mit dem Sexinfluencer-Porträt „Pornomelancolia“ und der französische Regisseur Christophe Honoré mit „Le Lycéen / Winter Boy“, einem Film über einen Teenager, der nach dem Tod seines Vaters in eine Krise gerät. Mit an Bord sind hierfür etwa Paul Kircher und Juliette Binoche. Der Japaner Genki Kawamura wird mit „Hyakka / A Hundred Flowers“ seinen ersten nicht animierten Film vorstellen.

Der argentinische Regisseur Sebastián Lelio ist mit dem im 19. Jahrhundert angesiedelten „The Wonder“ ebenfalls im Wettbewerb vertreten und erzählt die Geschichte eines jungen Mädchens, das mehrere Monate ohne Essen überlebt haben soll. Sein Landsmann Diego Lerman stellt „El suplente / The Substitute“ vor, die US-Amerikanerin Marian Mathias ihren ersten Langfilm „Runner“. Der Tscheche Petr Václav ist mit „Il Boemo“, einem biografischen Drama über den im 18. Jahrhundert tätigen italienischen Komponisten Josef Myslivecek, mit von der Partie.