Kultur

To Rococo Rot im Stream

Zwischen Oldtimern und Klavieren in Berlin Mitte brach das deutsche Ambient-Elektronik-Trio To Rococo Rot für sein achtes Album „instrument “ die „Kein Gesang“-Regel, die es sich bei Gründung Ende der 90er-Jahre auferlegt hatte. „Wir probten in einer Tiefgarage auf einem Areal mit Werkstätten“, erzählt Drummer Ronald Lippok im Interview mit dem KURIER.

„Es gab einen Betrieb, der Oldtimer reparierte, weshalb die Tiefgarage voll mit alten Bentleys und Cadillacs war. Und wir waren in einem Raum in dieser Garage, der einem Klavierhändler gehörte. Deshalb war der bis zur Decke voll mit Klavieren.“ Das war der Auslöser dafür, dass Roland Lippok, sein Bruder Robert (Gitarre) und Bassist Stefan Schneider nach 18 Karriere-Jahren doch einen Sänger holten. „Die Saiten der Klaviere hatten immer mitgeschwungen, wenn wir spielten. So hat es sich angehört, als würde noch ein eigenes Instrument dazukommen. Das gab uns das Gefühl, dass wir ein neues Element in unsere Musik integrieren können.“ Der Sänger war schnell gefunden: Der amerikanische Sänger und Gitarrist Arto Lindsay hatte sich schon vor einiger Zeit als Fan von To Rococo Rot geoutet.

„Wir hatten ihn in Mailand kennen gelernt“, erklärt Roland. „Dabei erzählte er uns, dass er schon zehn Jahre davor einen Auftritt von uns in New York gesehen hatte und davon sehr angetan war. Uns war klar, dass er mit seinem Stil perfekt zu unserem Sound passen und sich wie ein weiteres Instrument einfügen würde, anstatt die Aufmerksamkeit auf die Stimme und den Text zu ziehen. Das war nämlich der Grund, warum wir Gesang zu Beginn ausgeschlossen hatten: Wir wollten der Musik mehr Platz geben.“ To Rococo Rot-Fans der ersten Stunde, kommen aber bei „instrument“ genauso auf ihre Rechnung. Arto Lindsay ist nur auf drei Songs des Albums vertreten.

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Sonst bleiben die drei ganz bei ihrem Stil. „Es ging uns nie darum, ein Tabu zu brechen und ein ganzes Album mit Gesang zu machen", sagt Roland. „Wir dachten nur, dass ein paar Tracks nach diesem zusätzlichen Element verlangt haben.“

Ob das stimmt, kann man schon jetzt prüfen: Fünf Tage vor dem offiziellen Release von „instrument“ am 18. Juli gibt es hier den exklusiven Vorabstream:

Die erste Single

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