Kultur

Süße Lieder versteckt in "Blair Witch"-Feeling

"Es geht um Paranoia, um den Teufel. Alles ist düster und Albtraum-artig." So beschrieb Bianca Casady kürzlich im Interview mit dem KURIER ihr am 22. Jänner erscheinendes Solo-Debüt "Oscar Hocks". "Es ist sehr persönlich und kein Konzeptalbum. Ich befreie mich damit von einigen Dingen, die mich schon länger verfolgen."

Donnerstag stellte Casady das Werk mit ihrer neuen Band C.i.A (Cult International Alliance) im Brut in Wien vor. Auch wenn sie die Platte als Konzept-frei bezeichnet, die Live-Aufführung der Songs war dann aber doch mehr eine Performance als ein Konzert. Der Clown-Welt, die Casady mit CocoRosie erforscht, nicht so fern wie angekündigt.

Unterstützt von einem Tänzer/Performer mit grotesken Masken schufen Casady und C.i.A. von Anfang an eine packende Atmosphäre. Zu Songs wie "Tumbleweed" oder "Poor Deal" gab es Filme, die an "The Blair Witch Project" erinnerten.

Immer wieder fielen die Lieder in sich zusammen, mündeten in experimentelle Geräuschkollagen, gezeichnet von einem jazzigen Saxofon, umherirrenden Trompetentönen und Geigen-Gekratze. Und immer wieder erhoben sich aus diesen Bruchstücken, die alle Hexen und Dämonen der Welt spürbar machten, anheimelnde Melodien. Fast wie Kinderlieder anfangs – bis Biancas charakteristischer Stimme sie von unschuldig süß in eine bedrohliche Fratze verzerrte.

Auch wenn das Konzept der Performance nicht ganz klar ersichtlich war, die Gänsehaut war an diesem Abend garantiert.

KURIER-Wertung: