Kultur

Steinhauer macht FEIER.ABEND

Wenn einer seine Show damit beginnt, sich beim Publikum zu bedanken und es zu verabschieden, weiß er: Das Beste kommt zum Schluss. Das, worauf alle warten.
Die Zugaben, die Hits. Und er weiß: Sein Programm besteht aus nichts anderem. Erwin Steinhauer & seine Lieben (so der Name der Dreier-Band Georg Graf, Joe Pinkl und Peter Rosmanith) machen FEIER.ABEND. Steinhauer hat ihn sich zum 60. Geburtstag zum Geschenk gemacht - und nun im Wiener Rabenhof als persönliche musikalische Perlenreihe präsentiert.

Ein Schmuckstück.

Steinhauer ist mehr als "singender Schauspieler". Er ist ein gnadenloser Entertainer, österreichisch: ein Schmähbruder. Politisch ätzend wie Ameisensäure.
Und so musiziert er sich durch die sechs Jahrzehnte seines Lebens. Trägt vor, wie Leila Negra trällerte: "Mach nicht so traurige Augen, weil du ein Negerlein bist". Macht aus "Sunny Afternoon" von den Kinks einen Börsencrash-Song.
Singt alte Hadern und Heurigenlieder und H. C. Artmanns "Fia d Moni". Interpretiert "Mamor, Stein und Eisen bricht" als existenzialistisches Gedicht. Hat Swing und Blues und Janis Joplin und Leonard Cohen drauf. Und Roland Neuwirth. Der selig im Publikum sitzt und mitsummt.
Für die Dialektik, heißt: Einwienerung, der Texte ist Heli Deinböck zuständig.
Große Kunst! Etwa, wie so aus "Puttin' On The Ritz" "Der Putin is a Witz" wird.

KURIER-Wertung: ***** von *****