"Star Wars": Angriff auf den Kinorekord
Von Georg Leyrer
Es war wahrlich kein schlechter Sommer für die Hollywood-Studios. Vorbei ist die Diskussion um den Tod des Blockbusters, die die letzten Jahre bestimmt hat. Es gibt sie noch, die funktionierenden Kinosommer.
"Jurassic World" hat bereits 1,6 Milliarden Dollar eingespielt – bei 150 Millionen Dollar Produktionskosten. Der Hip-Hop-Film "Straight Outta Compton" liegt bei 141 Millionen Dollar – bei 28 Millionen Dollar Produktionskosten.
Universal Pictures hat in Rekordzeit den bisherigen Einnahmerekord von 5,5 Milliarden Dollar pro Jahr übertroffen.
Und, kaum zu glauben, das Beste kommt noch.
Die Macht ist wieder da
Denn am 18. Dezember startet der nächste "Star Wars"-Film. Und der soll, so glauben Experten laut US-Medienberichten, allein am Startwochenende weltweit unglaubliche 615 Millionen Dollar einspielen. Und bei den Gesamteinnahmen dem derzeitigen Spitzenreiter "Avatar" (bis heute: 2,8 Milliarden Dollar) Konkurrenz machen. Zum Vergleich: "Jurassic World" hat zum Startwochenende 525 Millionen Dollar eingespielt und in der Rekordzeit von 13 Tagen die Milliarden-Grenze überschritten.
Andere Studios haben bereits ihre großen Filme – wie "Mission Impossible", der eigentlich auch im Dezember starten sollte – aus dem Weg geräumt. Dass nun "Star Wars" im erfolgreichsten Kinojahr seit Langem als Super-Blockbuster gilt, ist kein Zufall: Mit dem ersten Teil, "Krieg der Sterne", gelang 1977 das, was wir heute unter Blockbuster-Kino verstehen.
Und die Kassen klingeln nicht nur im Kino: Disney hat inzwischen die Rechte an den "Star Wars"-Filmen gekauft. Und setzt auch in seinen Vergnügungsparks auf die Sternenkrieger: Sowohl in Disneyland als auch Disney World wird es eigene "Star Wars"-Bereiche geben.
Übrigens könnte das erste "Star Wars"-Wochenende im Dezember sogar noch besser sein – wenn der am schnellsten wachsende Kinomarkt der Welt noch dabei wäre. Aber China zeigt im Dezember keine Hollywood-Filme.
Murren aus Hollywood
Der angesagte Erfolg des Blockbusters freut aber nicht alle in Hollywood. Denn um Weihnachten laufen auch Oscar-Anwärter (siehe rechts) in den Kinos. Und denen könnte von "Star Wars" gehörig die Show gestohlen werden.